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Schönebeck ist Veranstaltungsort für die 19. Musikschultage des Landes / Erstklassige Darbietungen aber wenig Publikum Ein Tag der Musik im altehrwürdigen Kurpark

Von Ulrich Meinhard 30.05.2011, 06:39

Schönebeck-Bad Salzelmen. Der Kurpark von Bad Salzelmen ist am Freitag und Sonnabend Kulisse gewesen für die 19. Musikschultage des Landes Sachsen-Anhalt. Die hatte der neue Landtagspräsident Detlef Gürth (CDU) am Freitagabend im Dr.-Tolberg-Saal offiziell eröffnet. Der Politiker, der nach eigenen Worten selbst Musik in einer Band macht, betonte: "400 Künstler! Das findet man so schnell nicht in dieser Bandbreite." Der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen, Markus Biedermann, lobte den Ort des Geschehens. "Es gibt wenig Gelegenheiten, in so einem schönen Ambiente eine solche Veranstaltung zu erleben"

Die Dezernentin des Salzlandkreises, Petra Czuratis, richtete Grüße von Landrat Ulrich Gerstner aus. Die Chefin des Soleparks, Sibylle Schulz, schickte als Gastgeberin Grüße von Schönebecks Oberbürgermeister Hans-Jürgen Haase in die Runde. Die Anwesenden erlebten beim Eröffnungskonzert die Spielfreude und Kunstfertigkeit der Magdeburger Pianistin Christiane Wesarg, gefolgt vom Streicherensemble der Schönebecker Musikschule und dem daraus hervorgegangenen Quartett "4 Grazien". Die vier jungen Frauen aus der Elbestadt präsentierten ein sehr anspruchsvolles Werk der zeitgenössischen polnischen Komponistin Grazyna Bacewiccz.

Der in Schönebeck ansässigen Mitteldeutschen Kammerphilharmonie machte das Sinfonische Musikschulorchester Sachsen-Anhalt alle Ehre. Das grandios musizierende Ensemble spielte abwechselnd unter Leitung von Peter Wegener und Alexander Ramm. Die Sahnehaube setzte die Solistin Almut Bretschneider am Violoncello auf. Ihr Part in Max Bruchs "Kol Nidrei" (Adagio) nötigte Dirigent Peter Wegener Respekt ab. "Ganz hervorragend", flüsterte er der jungen Frau nach ihrem Spiel zu. Zum Programm am Freitag gehörten im Tolberg-Saal außerdem Stücke von Tomaso Albioni, Marc-Antoine Charpentier, Gabriel Fauré, James Horner und Andrew Lloyd Webber.

"Alle komm\' vorbei, ich brauch nie raus zu gehn." Diese Zeile aus einem wunderschönen Lied von Peter Fox kann als Motto für den Sonnabend gelten. Das geneigte Publikum musste sich nur in den Schatten der Sonnenschirme vor der Kurparkbühne begeben - und im Laufe des gesamten Tages kamen sie alle vorbei: junge Künstler aus ganz Sachsen-Anhalt. Die Musikschulen des Landes boten ihre Talente auf. Dazu gehörten das Kindermusical "Fernando" aus dem Burgenlandkreis ebenso wie die Dessauer Bassgeigenkinder, das Harfenensemble aus Zerbst ebenso wie die Rockband "Outplace" aus Salzwedel und viele andere Mitwirkende. Die Musikschule des Salzlandkreises schickte die Jazzband "Jazzys", die Rockband "Bartox" und das Percussion-Quartett in das muntere Rennen. Vom Gradierwerk herunter ließ das Landesensemble der Blechbläser unter Leitung von Dietmar Berthold Töne aus Blues und Swing wehen. Die meisten dieser jungen Musiker kommen aus dem Harzkreis, deshalb probt die Gruppe auch regelmäßig in Wernigerode. Für den volltönenden Abschluss sorgte am Abend die Schönebecker Rockband "Bartox" auf der Kurparkbühne.

Was die Zuschauer an diesen beiden Tagen zu sehen und zu hören bekamen, war der reine Genuss: Tanz und Musik in großer Bandbreite, jugendlicher Frische und in charmanter Vollendung. Schade, dass nur wenige Zuschauer den Weg in den Kurpark gefunden haben.

Im nächsten Jahr ist Magdeburg Ausrichter der Musikschultage. Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) und sein Kulturbeigeordneter Rüdiger Koch haben bereits verkündet, dass es der Landeshauptstadt eine große Ehre sein wird.