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1982 wurde zum letzten Mal eine Grundschulklasse in Pömmelte eingeschult Die "tolle Truppe" findet sich 30 Jahre nach der Einschulung bei Klassentreffen wieder

Von Thomas Linßner 02.11.2012, 02:11

Klassentreffen sind eine beliebte Art, alte, lange aus den Augen verlorene Freunde wiederzusehen und in Nostalgie zu schwelgen. Derweil die meisten nach Schulabschluss in Jubiläumsschritten stattfinden, lud der Geburtsjahrgang 1975/76 zum Einschulungsklassentreffen ein.

Barby/Pömmelte l "Da wir in dieser Zeit eine so tolle Gruppe waren, haben wir uns gedacht, es wäre schön, sich doch mal wieder zu treffen", sagt Nadine Tirschler, geborene Strube. Sie hatte die Initiative ergriffen, ein Organisationsteam auf die Beine gestellt und so einen Großteil der Zuckertütenträger von 1982 im Barbyer "Rautenkranz" zusammen getrommelt. Was in Zeiten von Facebook und dem Schulfreunde-Wiederfinde-Portal "StayFriends" kein unüberbrückbares Hindernis ist. Rund zwei Drittel der Damen und Herren sagten zu.

"Eigentlich machten Stefanie, Tobias, Yvonne, Ricarda und ich schon vorher ein \'kleines Klassentreffen\'", sagte Nadine Tirschler lächelnd. Dabei sei der Gedanke für ein "großes" entstanden.

Wie sich die 37-Jährige erinnert, wurden vor 30 Jahren die Abc-Schützen an drei Standorten eingeschult: je zwei Klassen gingen in die Clara-Zetkin-Schule und in die Friedrich-Engels-Schule Barby, eine wurde in Pömmeltes Grundschule gebildet.

1982 war ein Jahr, in dem Bewegung in das Barbyer Bildungswesen kam. Die Zetkin-Schule am Schlosspark wurde eingeweiht und war damit dritter Standort neben Engels-Schule und deren Grundschulaußenstelle im Stadtgraben. Letztere gehörte dann ab 1982 verwaltungsmäßig zur Zetkin-Schule. In Pömmelte war es übrigens der letzte Einschulungsjahrgang - ein Jahr später schloss diese Bildungsstätte. Danach fuhren die Kinder nach Barby.

"Hatten vor 30 Jahren ziemlich kleine Klassen"

Von den fünf Grundschullehrerinnen folgten drei der Einladung zum Klassentreffen. Gisela Lissner, Annemarie Nimmrich und Rosi Vogel. "Wir hatten vor 30 Jahren ziemlich kleine Klassen", erinnerte sich Annemarie Nimmrich. 15 Schüler pro Klasse waren durchaus üblich. Gisela Lissner, die zum damaligen Zeitpunkt Schulleiterin war, kennt noch Zahlen. So wurden 1991 in Barby 115 Einschulungen und im gesamten Kreis insgesamt 435 registriert. 2000 waren es 49, in diesem Jahr 32 Kinder, die in die Barbyer Grundschule kamen.

Laut Nadine Tirschler hat etwa die Hälfte der damaligen Erstklässler ihre Heimat verlassen. "Grit Gagelmann wohnt beispielsweise heute in Florida. Sie haben wir nicht erreicht", so die Organisatorin.

Etwa 60 Adressen konnten ermittelt werden, 40 "Ehemalige" sagten zu. So konnte man im "Rautenkranz" wieder jene Szenen beobachten, wie sie für Klassentreffen typisch sind. Nicht nur das "Weißt-du-noch" machte die Runde. Für Heiterkeit sorgten Einschulungsfotos mit kleinen Menschen, die große Zuckertüten trugen. In den Gesichtern waren die unterschiedlichen Gemütsbewegungen abzulesen: Blickten die einen voller Stolz ins Objektiv, endlich ein Schulkind zu sein, sah man anderen Skepsis an.

Laut Nadine Tirschler soll es nicht das letzte Treffen in dieser Abc-Schützen-Konstellation gewesen sein.