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Bundestagswahl 2009 Reaktionen der Parteien reichen von "sehr zufrieden" bis "erschreckend"

Von René Kiel 29.09.2009, 06:58

Nach Auszählung aller Stimmzettel standen sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen die Linken im Bundestagswahlkreis 72, zu dem auch der Altkreis Staßfurt ( ohne die ehemalige Gemeinde Förderstedt ) gehört, als Sieger fest. Damit geht das Direktmandat an Jan Korte ( Die Linke ). Klaas Hübner ( SPD ), Kees de Vries ( CDU ), Dirk Faust ( FDP ), Wolfgang Siewert ( Bündnis 90 / Die Grünen ) und die anderen Kandidaten gehen leer aus.

Staßfurt. " Ich bin stolz darauf, dass wir in einem Wahlkreis gekämpft haben, in dem unser Kandidat Jan Korte den Sieg davon getragen hat und mit dem Direktmandat in den Deutschen Bundestag einzieht ", sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende der Linkspartei, Klaus Magenheimer, gestern der Volksstimme. Sachsen-Anhalt, so teilte er mit, habe der Linkspartei deutschlandweit mit 32, 4 Prozent das beste Ergebnis beschert. " Zu diesem guten Abschneiden haben wir in Staßfurt maßgeblich beigetragen ", sagte Magenheimer unter Hinweis auf die 37, 87 Prozent der Zweitstimmen für die Linken. In Staßfurt kamen die Christdemokraten auf 30, 07 Prozent, die Sozialdemokraten auf 15, 66 Prozent und die Grünen auf 3, 34 Prozent.

In seinem Heimatort Rathmannsdorf seien für die Linken sogar 44 Prozent abgegeben worden und das bei einer relativ hohen Wahlbeteiligung von über 60 Prozent. " Darauf bin ich als Ortsbürgermeister stolz ", sagte Magenheimer.

Das gute Abschneiden seiner Partei führte er auf die " guten und nachvollziehbaren Angebote der Linken und auf die zahlreichen Gespräche mit den Wählern " zurück.

Marco Kunze, der Chef der Staßfurter CDU kommentierte den Wahlausgang mit den Worten : " Mit unserem eigenen Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Für Förderstedt ist das prima. " Damit spielte er auf die 41 Prozent CDU-Erststimmen und die Wahlbeteiligung von 50 Prozent an. Kunze sagte, er habe nicht damit gerechnet, dass die Linken so gut abschneiden und die SPD " so einen an die Mütze bekommt ".

Bauer versteckt sich nicht hinter Bundestrend

" Es ist schon erschreckend für die SPD ", so SPD-Kreischef Markus Bauer, " was da am Sonntag rausgekommen ist. " Die Abstrafung seiner Partei führte er auf die Einführung der Hartz-IV-Gesetze sowie der Rente mit 67 zurück. Hinzu komme, dass die Partei viele Menschen nicht mehr erreicht habe.

Er wolle sich aber nicht hinter dem Bundestrend verstecken, so Bauer. Ansonsten hätten seine Parteifreunde in Brandenburg keinen Sieg einfahren können.

FDP-Kreischef Johann Hauser sagte : " Ich bin sehr überrascht, denn ich hatte mit einem knapperen Ergebnis gerechnet. Das es so deutlich ausgefallen ist, ist erfreulich. " Das Regieren werde für die Liberalen nach elf Jahren auf der Oppositionsbank angesichts des von CDU / CSU und SPD hinterlassenen Schuldenberges aber nicht zum " Honigschlecken " werden.

Hauser : " Jetzt muss erst einmal ein Kassensturz gemacht werden. "

Der Kreisvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Roman Binder, der sich derzeit im Ausland aufhält, erklärte per E-Mail : " Ich freue mich, dass unsere Spitzenkandidatin Undine Kurth wieder in den Bundestag einzieht. Dafür danke ich unseren Wählerinnen und Wählern. " Dass nach Sachsen und Thüringen nun auch Bündnisgrüne wieder im Brandenburger Landtag vertreten seien, zeige, dass der Osten ergrüne.

" Auch in Sachsen-Anhalt konnten wir viele Menschen von unseren grünen Konzepten der ökologischen Erneuerung überzeugen. " Der Arbeitsauftrag für die nächsten Jahre sei nun klar : Im Land die Ärmel hochkrempeln, den grünen Schwung aufnehmen und 2011 in den Landtag von Sachsen-Anhalt einziehen. " Bis dahin liegt vor der Landespartei noch ein gewaltiges Stück Arbeit. Vor allem müssen wird unsere Basis vergrößern und mehr Mitglieder gewinnen ", sagte Binder.