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Kripo Staßfurt bittet Bürger, Zerstörungen nicht als normal hinzunehmen und Hinweise zu geben Vandalismus an der Bahnhofsbrücke hört nicht auf

Von Falk Rockmann 04.02.2012, 05:23

Staßfurt l Die Fußgängerbrücke über den Bahnhof Staßfurt war schon umstritten, bevor sie 2004 errichtet wurde. Zunehmender Vandalismus lässt das Objekt nun erneut zum Politikum werden. Stadträte fordern eine Videoüberwachung. Die Polizei bittet die Bürger, verstärkt hinzuschauen.

Zwei Aktenordner liegen bei der Kripo Staßfurt, prall gefüllt mit Anzeigen der Stadt über die Zerstörungen allein in den vergangenen drei Jahren. Die Summe der Reparaturkosten steigt ins Unermessliche. So kostet beispielsweise ein einziges Fenstersicherheitsglas je nach Größe zwischen 3000 und 5000 Euro. Ein Höhepunkt des Vandalismus war nach dem zurückliegenden Jahreswechsel registriert worden. Die letzte Zerstörung datiert vom 23./24. Januar. Wird vermutet. Denn zersprungene Fensterscheiben oder ein defekter Fahrstuhl gehören schon so zum alltäglichen Bild, so dass es kaum noch als etwas Außergewöhnliches registriert wird.

Aber gerade das erschwert der Polizei die Ermittlungstätigkeit.

"Die Bürger sollten einfach hingucken. Es ist doch vor allem eine Brücke, die ihre Wege verkürzt."

Rolf Strehler, Kripo Staßfurt

"Es kann doch nicht alles unbemerkt geschehen. Da bearbeiten die Täter die Fenster mit Stangen oder Steinen, da wird gekokelt. Gerade weil die Brücke verglast ist, ist doch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Passanten etwas bemerken müssten", meint Rolf Strehler von der Staßfurter Kripo. Jedes Detail würde helfen. "Und je schneller wir davon erfahren, umso besser sind Spuren zu sichern."

Die Polizei habe schon Täter gefasst. Aber es würden immer wieder welche nachrücken.

Der Kriminalhauptkommissar bittet eindringlich um Hinweise, wenn sich Personen auffällig auf der Brücke oder im Umfeld bewegen. "Die Bürger sollten einfach hingucken. Es ist doch vor allem eine Brücke, die ihre Wege verkürzt."

Nach Auffassung der Polizei wäre es wichtig, täglich einen Blick auf das Bauwerk zu werfen, um eventuelle Beschädigungen festzustellen. Damit könnten die Ermittler auch Tatzeiträume besser eingrenzen. Nach Strehlers Meinung sei dazu auch die Stadt als Eigentümerin gefragt. Das müsse nicht nachts geschehen. Die Polizei schaffe es einfach nicht, die Brücke täglich zu bestreifen.

Erst im Stadtrat am Donnerstagabend wurde der Vandalismus im Bereich der Fußgängerüberführung wieder thematisiert. Die Unabhängige Bürgervertretung Staßfurt (UBvS) will den Oberbürgermeister René Zok beauftragen, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Die stetigen Zerstörungen seien nicht mehr hinnehmbar, meint Stadtrat Harald Weise (UBvS). Das Geld, dass für Reparaturen und Reinigung aufgebracht werde, fehle an anderer Stelle. "Um weitere Schäden abzuwenden, müssen wir dringend handeln", sagt er.