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Schädlingsexperten geben Kirche frei / Klein Wanzleber Einschulungsfeier erstmals in St. Johannis Holzwurm-Einsatz von Erfolg gekrönt

Von Sabrina Trieger 07.08.2014, 03:18

Nach dem Einsatz der Schädlingsexperten ist die Klein Wanzleber Kirche seit gestern wieder freigegeben. Mit der Bekämpfung von "Holzwurm Co." soll als nächstes der Gurtbogen des Altarraumes farblich gestaltet werden. Es folgen die Restaurierung der nun "wurmfreien" Kirchenbänke und der Feinschliff in punkto Elektrik.

KleinWanzleben l "Unsere Kirche ist nun endlich wurmfrei. Alles verlief ohne Probleme", freut sich Gemeindekirchenratsmitglied Knut Freese. Seit Mittwoch darf die Klein Wanzleber St.-Johannis-Kirche auch wieder betreten werden. Der Rückbau der XXL-Folien-Wandkonstruktionen von insgesamt knapp 700 Kubikmetern, die das Team von Schädlingsbekämpfern Ende vergangener Woche aufgestellt und luftdicht versiegelt hatte, war bereits am Dienstag nach einer ausgiebigen Lüftung des Gotteshauses erfolgt.

"Das gegen den holzfressenden Insektenbefall eingesetzte Gas hinterlässt nach der Lüftung keinerlei Rückstände", hatte Diplom-Ingenieur Marco Müller am vergangenen Freitag, bevor er dem gemeinen Holzwurm und dem gefräßigen Hausbockmit einem Zellgas den Garaus machte, auf Nachfrage versichert.

Die Spezialbehandlung für das Gotteshaus war nötig geworden, weil die Larven des Holzwurms sowie der Hausbock, der sich schon die Holzbalken der Empore schmecken ließ, hier seit Jahren ihr Unwesen trieben. "Allein das Holz der Kirchenbänke war bestimmt die vergangenen 25 bis 30 Jahre nicht gegen holzfressende Schädlinge behandelt worden", schätzt Knut Freese.

In der "wurmfreien Zone" sollen nun die historischen, 143 Jahre alten Kirchenbänke eine Verjüngungskur erhalten und aufgearbeitet werden. "Und zwar in einem Eichenton", merkt Knut Freese an. Auch Restarbeiten an der Elektrik am Hauptverteiler stehen noch aus.

In diesem Monat soll entschieden werden, in welchem Ton der Gurtbogen entlang der Kanzelwand, der den Altarraum optisch rahmt, gestrichen werden soll. Der Restaurator soll nach der Einschulungsfeier, die am 6. September erstmals in der Kirche eingeläutet wird, an jenem betongrauen Element Farbe ins Spiel bringen. "Dann ziehen auch wieder die drei bereits in der Seitenempore ausgebauten Bleiglasfenster samt neuer Schutzverglasung ein", kündigt der Klein Wanzleber an.

Damit steht auch der erste Bauabschnitt der insgesamt 25000 Euro teuren Restauration von sechs historischen, einfachverglasten Schmuckbildern, die auf der einen Seite die Kreuzigungsszene und auf der anderen Szenen aus dem Evangelium zeigen, kurz vor dem Abschluss. "Ein Fünftel der Gesamtkosten übernimmt die Kreissparkasse Börde. Der Rest der Summe wird aus Spenden und von der Kirchengemeinde finanziert", erklärt der Gemeindekirchenratsvorsitzende. Die Stiftung der Kreissparkasse Börde hat die Bauvorhaben der evangelischen Kirchengemeinde in den vergangenen vier Jahren mit Spenden in Höhe von 12000 Euro unterstützt.

Seit 2008 wurden somit rund 800000 Euro in die 1871 erbaute Zuckerdorfkirche gesteckt. Davon 230000 Euro allein im vergangenen Jahr.

Erst vor knapp einem Jahr hatte die 220 Seelen zählende Kirchengemeinde den Startschuss für die Innenraumsanierung gegeben. Seither sind 600 Quadratmeter Putz ausgewechselt worden. Bauarbeiter entfernten bei Sanierungsarbeiten im Dachstuhl und der Schmuckdecke den 2011 festgestellten echten Hausschwamm. Auch der Wunsch nach einem neuen Gewölbe-Altarhimmel mit 631 goldenen Sternen konnte früher als geplant erfüllt werden. Die Gemeinde ruft auch weiterhin zur Aktion "Kauf Dir einen Stern" auf. Mit dem Erlös sollen die noch ausstehenden Malerarbeiten im Innenraum finanziell abgesichert werden.

Aller Voraussicht nach steht dem Kirchenschiff für 2016 die finale Innenraumbemalung bevor. Die Wände sollen in einem sandsteinfarbenen Ton gestrichen werden.