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Sozialarbeit Schülerzentrum feiert Geburtstag

Seit 25 Jahren gibt es das Schülerfreizeitzentrum (SFZ) in Wernigerode. Der Internationale Bund (IB) kümmert sich um die Einrichtung.

25.08.2015, 05:36

Wernigerode (wb/kjä) l Die Nachbarschaft zahlt sich aus. Schülerfreizeitzentrum (SFZ) und Villa Russo liegen auf dem gleichen Gelände. Und weil in der Villa gerade die Sänger der Oper "Martha" proben, gab`s bei der gestrigen SFZ-Geburtstagsfeier gleich noch ein Ständchen mit Opern-Arien. Den Gästen hat es gefallen, und so konnte auch Margrit Kaufmann, die Chefin des kreislichen Schulverwaltungsamtes, die Stimmung nicht trüben. Denn eigentlich sei das SFZ ja viel älter, meinte sie. Vorgänger waren zu DDR-Zeiten Pionierhaus und Station junger Forscher. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Landschulheim wurde dann offiziell das Schülerfreizeitzentrum ins Leben gerufen. Bis 2002 in Trägerschaft des Kreises, seitdem unter der Obhut des Internationalen Bundes (IB).

Damals erweiterte sich der Bildungsauftrag des Zentrums, die Bereiche Naturwissenschaft und Technik kamen dazu. "Bildung für alle" nannte Kaufmann das, die Bedeutung solcher außerschulischer Angebote nehme zu. Was sie sich als Ergebnis derartiger Angebote wünsche, das sagte sie ebenfalls: "Selbstbewusste, starke und mutige Kinder mit Freude am Lernen."

Das ist auch das Ziel von Wernigerodes IB-Chefin Nicole Schulze und ihrem Team. "Wir wollen die Kinder motivieren", sagte sie. Das SFZ stelle sich der Herausforderung, ein umfangreiches Angebot bereitzuhalten. Bei nur einer festangestellten Mitarbeiterin sei das schwer zu leisten, "wir sind auf Unterstützung angewiesen". Auch die aktuelle Asyldebatte sprach Schulze an. Da wohl bald in Wernigerode Flüchtlinge untergebracht werden, sei das SFZ ein guter Partner. Schließlich arbeite der Internationale Bund schon länger mit Migranten.

Seit 1991 im Harz

"Betreuen, Bilden, Brücken bauen" lautet das Leitmotiv des international tätigen IB. Seit 1948 unterstützt die in Tübingen gegründete Organisation hilfebedürftige Menschen und betreut Migranten an ihren neuen Wohnorten. 1991 etablierte sich das soziale Engagement des Bundes im Harz, als in Neuwerk ein Wohnheim für junge Einwanderer eröffnete. Sieben Jahre später wurden in Wernigerode erste Beratungsstellen für Migranten geschaffen.

Damals fand Nicole Schulze den Weg zum IB. Heute ist sie die Chefin in Wernigerode - mit vielen Aufgaben. "Neue Ideen und Angebote verschiedener Partner müssen durch viel Kommunikationsarbeit bewältigt werden", sagt sie. Der IB hat inzwischen 50 Mitarbeiter im Landkreis.

Beginnend mit der Betreuung von jungen und erwachsenen Migranten, dehnte sich der Aufgabenbereich des Internationalen Bundes auch auf die soziale Arbeit an Schulen aus. 2007 konnte der IB zehn Schulen als Partner verzeichnen, drei weitere folgen noch in diesem Jahr. So ermöglichte unter anderem die Grundschule Stadtfeld eine individuelle Betreuung der Schüler durch Sozialarbeiter. Dass das Streichen von Fördermitteln beinahe das Ende dieses Hilfsangebotes bedeutete, zeigt ein Rückblick ins Jahr 2004. Das Projekt wurde eingefroren. Erst 2007 fand eine Umstrukturierung des Landesprogramms statt, was eine Zusammenarbeit mit immer mehr Schulen aus dem Landkreis zuließ.

Aktuell entwickelt der Internationale Bund zusammen mit der Stadt Wernigerode und dem Quartiersmanagement die Gründung eines Familienzentrums im Wohngebiet Stadtfeld. Vorgesehen ist eine Beratungsstelle, in der Ideen der Anwohner zur Verbesserung des Wohnumfeldes gesammelt und umgesetzt werden können. Anfang 2016 ist die Eröffnung in der Ernst-Pörner-Straße geplant.