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Im Bildungs- und Freizeitzentrum in Wolmirstedt werden pädagogische Grundlagen erlernt Weiterbildung erhöht berufliche Chancen

Von Tina Sauer 25.11.2013, 02:12

Die Jugendgruppenleiter-Card (JuLeiCa) ist nicht nur für junge Leute interessant. Auch Erwachsene sehen in ihr eine Möglichkeit zur Weiterqualifizierung. Der dazugehörige Kurs in Wolmirstedt war ein Erfolg.

Wolmirstedt l In einem Ferienlager geht es meist drunter und drüber. Als Betreuer da den Überblick zu behalten, ist wichtig. Außerdem sollte man dabei auch wissen, wie man mit den Kindern umzugehen hat. Lernen kann man diese pädagogischen Grundlagen in einem "JuLeiCa-Grundkurs" - also einem Kurs, bei dem man die Jugendgruppenleiter-Card erwerben kann.

Und nicht nur Jugendliche wollen sich diesen bundesweit gültigen Nachweis sichern, auch immer mehr Erwachsene sehen die Card als Weiterbildungsmöglichkeit. Zum "JuLeiCa"-Kurs nach Wolmirstedt, der vergangene Woche stattgefunden hat, kamen insgesamt zehn Teilnehmer ins Bildungs- und Freizeitzentrum, zwischen 22 und 50 Jahre alt. In dem einwöchigen Kurs sollten die Teilnehmer ein Bild von einem perfekten Gruppenleiter erstellen, erklärt Gruppenleiterin Renate Kriegel. Die Jugendbildungsreferentin möchte ihre Kursteilnehmer gerne an dieses Bild annähern. "Dazu müssen sie herausfinden, inwieweit sie dem schon entsprechen und was man tun kann, um sich zu verbessern."

Unter anderem in einem Planspiel, bei dem sich die Teilnehmer in eine exemplarische Situation versetzen und diese durchspielen, sollten sie nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch lernen, wie man zum Teil schwierige Situationen meistert.

Hausmeister Thomas Holweg aus Havelberg arbeitet in dem dortigen erlebnispädagogischen Zentrum und möchte mehr Erfahrung beim Umgang mit Kindern sammeln. "In meinem Job komme ich oft mit Kindern in Kontakt, habe aber keine Erfahrungen auf dem Gebiet", erklärt der 50-Jährige seine Anwesenheit.

Mit seiner Einstellung als Hausmeister sei diese Weiterbildung in einer Verbindung gewesen, bei der er das pädagogische Eingreifen erlernen soll. "Es ist eine Qualifikation, die mir weiter hilft. Ich weiß jetzt, wie man Kinder besser beschäftigt und kann in Streitsituationen besser schlichten", so Holweg.

Nach seinem Universitätsabschluss in Sozialwissenschaften möchte Ruben Herm aus Magdeburg seine beruflichen Chancen verbessern. Noch vor seinem Studium habe er schon als Betreuer gearbeitet und könnte sich vorstellen, das auch noch einmal zu tun. Aber vor allem für seine jetzige Bewerbungsphase ist es für ihn wichtig, zusätzliche Qualifikationen aufzuweisen. "Außerdem interessiert mich das Thema sehr", sagt der 29-Jährige. Der Fokus des Kurses liegt auf dem Thema "Prävention Rechtsextremismus", keine leichte Kost, wie Leiterin Kriegel meint. "Doch die Teilnehmer stellen sich gut an." Sie seien sehr interessiert an dem ziemlich ernsten Thema.

Für Heike Wahnschaaf aus Wolmirstedt und Manja Vollmering aus Zielitz ist der JuLeiCa-Grundkurs der erste Schritt zu einer beruflichen Umorientierung. "Wir wollen im sozialpädagogischen Bereich arbeiten und motivieren uns hier gegenseitig", erklärt Manja Vollmering. Diese ersten Einblicke seien ein Schritt nach vorn, um wieder im Berufsleben Fuß zu fassen.

Die frühere Büroangestellte Heike Wahnschaaf hat im Anschluss an den Kurs die Möglichkeit, ihre gesammelten theoretischen Kenntnisse praktisch anzuwenden. Sie wird in Colbitz ein Praktikum als Erzieherin absolvieren und freut sich schon darauf. "Dann kann ich testen, ob ich wirklich dafür geeignet bin, mit Kindern zu arbeiten."

Der nächste von Renate Kriegel betreute "JuLeiCa"-Kurs wird Anfang des kommenden Jahres stattfinden, vom 3. bis 7. Februar. "Das wird bestimmt wieder so aufregend wie dieser Kurs. Hauptsache, die Teilnehmer profitieren davon", so Kriegel.