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Viele Probleme, die im Sachsen-Anhalt-Melder angezeigt werden, können behoben werden Online meckern lohnt manchmal

Von Gudrun Billowie 26.06.2014, 03:25

Der Sachsen-Anhalt-Melder ist in Wolmirstedt vor einem Monat online gegangen. Seither haben Bürger die Gelegenheit genutzt, sich auf der Internetseite der Stadt zu beschweren.

Wolmirstedt l Wem defekte Lampen, fehlende Pflastersteine, ungemähte Rasenflächen oder schmutzige Spielplätze auffallen, kann das online im Rathaus melden. Auf der Internetseite der Stadt ist seit vier Wochen ein Link zu finden, der heißt Sachsen-Anhalt-Melder. Die Hinweise auf Schäden oder Belästigungen landen bei den zuständigen Mitarbeitern im Rathaus und werden möglichst zeitnah behoben. Eine Ampel zeigt an, ob die Probleme bearbeitet werden (gelb) oder gelöst sind (grün).

Die angezeigte defekte Beleuchtung in der Triftstraße ist beispielsweise wieder ganz. "Kaputte Lampen versuchen wir sofort reparieren zu lassen", sagt der zuständige Bearbeiter Frank Schröder, "nur manchmal sind bei den Firmen bestimmte Lampen nicht mehr vorrätig. Dann müssen wir uns gedulden, bis wieder geliefert werden kann."

Auch Stadtrat Kurt Prilloff (CDU) hat ein Problem mit den Lampen. Er hat es zwar nicht im Sachsen-Anhalt-Melder angezeigt, aber im Stadtrat, zumal er auch von Bürgern während der Stadtratssprechstunde darauf angesprochen wurde. "In der Lindenbreite und im Grünen Weg sind die Lampen so weit herunter gedimmt, dass die Straße nachts fast komplett dunkel ist." Frank Schröder macht Hoffnung, dass die Erleuchtung bald kommt. "Wir nehmen die Dimmung komplett heraus", sagt er. Zwar sei sie schon seit längerer Zeit verändert worden, aber zumindest Kurt Prilloff hat noch keinen Unterschied zur vorherigen Dunkelheit bemerkt.

Sollte es in diesen Straßen demnächst wieder heller leuchten, wird mehr Strom verbraucht. Deshalb ist die Stadtverwaltung bestrebt, eine dauerhafte Lösung in diesem Bereich zu finden. "Es sind noch sehr alte Exem- plare unter den Lampen", sagt Frank Schröder. Aber sowie der Haushalt bestätigt ist, sollen die ersetzt werden und somit eine Dimmung wieder möglich sein, ohne dass die von Kurt Prilloff beschriebene Finsternis herrscht.

Ein anderes Problem, das im Sachsen-Anhalt-Melder angezeigt ist, wird nicht so schnell grundhaft behoben werden können, und zwar die Reparatur der Rothenseer Straße in Glindenberg. Dort klaffen - genau wie in der Wolmirstedter Straße - tiefe Löcher. Die machen Autofahrern, aber besonders auch Motorradfahrern zu schaffen. Die anliegenden Kreisstraßen wurden und werden derzeit mit Mitteln aus dem Fluthilfefonds saniert. Die Glindenberger ärgern sich, dass die beiden genannten Straßen nicht mitsaniert werden. Doch damit ist zumindest in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen, obwohl für beide Straßen schon vor Jahren Fördermittel beantragt und diese Anträge immer aufrecht erhalten wurden. "Wir haben uns über das Mehrjahresprogramm des Entflechtungsgesetzes um Fördermittel beworben", sagt Simone Heiss vom Fachdienst Immobilien und Planung des Rathauses, "bisher sind noch keine bewilligt." Somit ist auch noch kein Geld für den Eigenanteil in den Stadthaushalt eingestellt. "Das macht erst Sinn, wenn wir auf der Prioritätenliste weit oben stehen", so die Fachfrau. Mit dem Entflechtungsgesetz gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen für Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse.

Auch wenn nicht alle Miseren sofort beseitigt werden können, so sehen die Rathaus-Mitarbeiter den Melder positiv. "Wir können nicht immer und überall sein", sagt Simone Heiß, "aber durch den Melder sind wir schnell informiert."