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Einsatz von fünf Feuerwehren im Caritas-Wohnheim in Groß Ammensleben ist eine Übung für den Ernstfall Kellerbrand: Retter arbeiten Hand in Hand

Von Constanze Arendt-Nowak 01.09.2014, 03:29

Auch wenn es nicht ohne Fehler abging, so kann nach der Einsatzübung der Feuerwehr am Caritas-Wohnheim ein positives Fazit gezogen werden. Insgesamt waren 39 Kameraden von fünf Feuerwehren beteiligt.

GroßAmmensleben l Als am Sonnabend um 9.55 Uhr in Groß Ammensleben die Sirene die Feuerwehr zum Einsatz rief, herrschte schon seit einigen Minuten Aufregung im Wohnheim der Caritas auf der Domäne. Rauch stieg aus dem Keller auf und breitete sich im Haus aus. Doch Heimleiterin Susanne Käsdorf und ihre Mitarbeiter hatten die Situation gut im Griff und evakuierten die 27 anwesenden Bewohner innerhalb kürzester Zeit.

Der Ernstfall war nur simuliert. Auch für einige Feuerwehren der Gemeinde Niedere Börde eine Übung - unangekündigt. "Wir haben den Keller verraucht und nehmen einen Kellerbrand an", erklärte Groß Ammenslebens Ortswehrleiter Martin Kutscha, der gemeinsam mit Susanne Käsdorf die Übungsleitung übernommen hatte. Gerettet werden mussten zudem ein "Bewohner", der im Obergeschoss zurückgeblieben war, sowie der "Hausmeister" und ein nicht gehfähiger "Bewohner", die im Keller als vermisst galten. Diese Rollen hatten Justin Vagel, Nico Kutscha und David Meister als Statisten übernommen. Eine zusätzliche Schwierigkeit im Übungsszenario war die angenommene Zeit: Der Brand sollte am 26. Januar um 13.35 Uhr bei vier Grad plus Außentemperatur und Nieselregen ausgebrochen sein. "Das bedeutet auch, dass die Bewohner, die evakuiert worden sind, nicht solange draußen stehen können", so Martin Kutscha. Feuerwehrleute und der hinzugezogene DRK-Ortsverein Groß Ammensleben organisierten den Transport der Bewohner und Betreuer zum örtlichen Feuerwehrhaus.

Die anderen Kameraden kümmerten sich unterdessen um die Rettung der drei im Wohnheim zurückgebliebenen Personen und um die Brandbekämpfung. Zum Einsatz kamen insgesamt 39 Kameraden. Zunächst wurden im ersten Abmarsch die Feuerwehren aus Groß Ammensleben und Gutenswegen alarmiert, da aber das Personal nicht ausreichend war, entschied Einsatzleiter Markus May (Groß Ammensleben), Kräfte der benachbarten Feuerwehren Klein Ammensleben, Gersdorf und Dahlenwarsleben über die Leitstelle nachzufordern.

Mit wachen Augen beobachteten Karl-Heinz Mill, Martin Vagel, Kai Knop und Gerhard Wolff von der Gemeindewehrleitung und Daniel Säuberlich (Feuerwehr Barleben) als neutraler Beobachter das Treiben auf der Domäne. Ebenfalls vor Ort waren Oliver Karte und Manuel Buchwaldt von der Ordnungs- und Sozialverwaltung der Gemeinde Niedere Börde.

"Im Groben ist das Übungsziel erreicht", konnte Martin Kutscha nach knapp einer Stunde bilanzieren. Doch er weiß auch, dass eine Übung ohne Fehler keine richtige Übung wäre. "Fehler, die bei der Übung gemacht werden, passieren im Ernstfall nicht", fügte er hinzu. Alle Fehler sollen nachbesprochen werden. Den Führungskräften der Feuerwehr Niedere Börde wurde aber auch klar, dass die Alarm- und Ausrückeordnung überarbeitet werden muss, da im ersten Abmarsch zu wenig Einsatzkräfte an die Einsatzstelle kommen.

Susanne Käsdorf unterdessen weiß, wie wichtig solche Übung auch für die Heimbewohner ist. Da die Rauchmelder schon öfter Fehlalarm ausgelöst haben, würden viele den Alarm ignorieren. "Nun haben sie aber gesehen, wie es im Ernstfall sein kann", erklärte die Heimleiterin, die dennoch hofft, dass der Ernstfall niemals eintritt.