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Neustart beim Bau des Zielitzer Dorftheaters / Fertigstellung im Herbst 2015 Pleiten, Pech und Pannen gehören Vergangenheit an

Von Burkhard Steffen 13.09.2014, 03:10

Erst verzögerte sich wegen eines Todesfalls die Fertigstellung der Statik, dann gab es unüberbrückbare Differenzen mit dem beauftragten Architekturbüro, so dass sich die Gemeinde davon trennte. Schließlich gab es Probleme beim Abriss des Altbaus. Die Geschichte des Zielitzer Dorftheaters war bisher von Pleiten, Pech und Pannen geprägt.

Zielitz l Mit der Magdeburger arc Architekturconzept GmbH startet die Gemeinde Zielitz einen Neuanfang bei dem ehrgeizigen Bauvorhaben. Mit arc gab es gute Erfahrungen bei der neuen Überdachung des Schwimmbades.

Weithin sichtbar zeugt ein Kran davon, dass die Arbeiten nach dem Baustart im Jahr 2012 jetzt endlich Fortschritte machen. "Derzeit werden die Fundamente errichtet", informierte Bauleiter Alexander Schroth. Er geht davon aus, dass der Theaterneubau planmäßig im Oktober 2015 in Nutzung gehen kann.

Nutzer wird in erster Linie das Zielitzer Holzhaustheater sein, das auch durch seine Kinder- und Jugendschauspielschule weithin bekannt geworden ist.

"Der Bauko¨rper gliedert sich in mehrere Teile: Das Herzstu¨ck des neuen Geba¨udeensembles bildet der Theaterraum, welcher in seiner Kubatur einen Ersatzneubau fu¨r die ehemals vorhandene Sporthalle darstellt. Dieser Raum bietet Platz fu¨r 96 Zuschauer, die von der Tribu¨ne aus dem Schauspiel auf der Bu¨hne folgen ko¨nnen", erläutert Planerin Sabine Simon.

Dem Theaterraum vorgeschaltet befindet sich ein großzu¨giges Foyer mit den dazugeho¨rigen Nebenra¨umen wie Garderobe, Sanitärräumen und einem Tresenbereich. Das dient als Empfangs- und Aufenthaltsbereich vor den Theatervorstellungen sowie wa¨hrend der Pause. Es wird u¨ber den Haupteingang an der Nordfassade u¨ber einen Windfang erschlossen.

"Am su¨dlichen Ende des Geba¨udes befindet sich ein weiterer Eingang, welcher den Darstellern den Zugang zur Hinterbu¨hne und dem dazugeho¨rigen Proberaum ermo¨glicht", stellt die Planerin ihr Projekt vor. Neben den Garderoben und Schmink- bereichen fu¨r die Darsteller bietet dieser Raum Platz fu¨r die Lagerung von Kulissen und die Proben. Im Proberaum befindet sich außerdem eine Teeku¨che, welche vom Foyer aus als Tresen dient. Mit einem einteiligen Holzschiebeelement kann dieser Tresenbereich vom Foyer aus verschlossen werden.

Planungen ermöglichen auch Schwarzlicht-Theater

"Um dem modernen Theater gerecht zu werden, schlagen wir vor, den Theaterraum sehr flexibel zu gestalten. Die gepolsterten Sitzmo¨bel sollen bei Bedarf auch einfach de- montiert werden ko¨nnen. So kann die Tribu¨ne sehr spontan von den Darstellern als Szenenfla¨che mitgenutzt werden", nennt Sabine Simon einige Einzelheiten, "der mittlere Teil der Bu¨hne besteht aus Bu¨hnenpodesten, welche lose auf dem fertigen Holzboden- belag aufstehen und ebenso flexibel entfernt werden ko¨nnen. Der ebenerdige Teil des Theaterraumes kann also um genau diese Podestfla¨che erweitert und ebenso flexibel als Bu¨hnenraum genutzt werden."

Sowohl im Theater- als auch im Proberaum werden in der Decke Schienen integriert, an denen Vorha¨nge befestigt sind. Im Theaterraum kann so ein Umgang um die Bu¨hne herum abgeteilt werden. Das bietet die Mo¨glichkeit, Schwarzlichttheater aufzuführen.

Das Geba¨ude erha¨lt eine Fassade aus hellen Putzfla¨chen, die zwischen den Fenstern und Tu¨ren von Foyer und Proberaum andersfarbig abgesetzt werden. Die einzelnen Fenstero¨ffnungen werden optisch so zu einer großzu¨gigen O¨ffnung zusammengefasst. Im Innenraum wird dieses Konzept fortgeschrieben.

"Die Fuge zwischen den beiden Bauko¨rpern - Foyer und Theaterraum - wird architek- tonisch durch die Raumho¨he und durch einen farblichen Akzent hervorgehoben", begründet die Architektin. Fu¨r die Ra¨ume im Erdgeschoss schlägt sie ein Holzparkett als Fußbodenbelag vor, um diesem Raum eine angenehme, warme Note zu geben. Das Holz als Material taucht in den Handla¨ufen der Treppen sowie den Sitz- bereichen auf der Tribu¨ne wieder auf.

Gespannt verfolgen die Holzhausmimen die Baufortschritte. Aber nicht nur sie. Auch die Schüler der angrenzenden Grund- und Sekundarschule sollen das Gebäude mit nutzen können.