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8. Heimatabend des Bürgerhausvereines Hillersleben-Siedlung Hobbyhistoriker Klaus-Peter Keweloh entführt Besucher in die Vergangenheit

Von Burkhard Steffen 06.10.2011, 06:27

Hillersleben. Bereits zum achten Mal hatte der Verein "Bürgerhaus Am Köhlerberg" zu einem seiner beliebten Heimatabende eingeladen. Als Referenten konnten die Vereinsmitglieder den Hillersleber Hobbyhistoriker Klaus-Peter Keweloh gewinnen. "Beim Osterfeuer dieses Jahres in Hillersleben-Dorf wurde ich von Detlef Jeziorski und Doreen Haensch angesprochen, ob ich einen Bildervortrag über die Hillersleber Geschichte zeigen kann. Dieser Bitte bin ich gerne nachgekommen", begrüßte Klaus-Peter Keweloh am vergangenen Sonnabend etwa 50 interessierte Bürger. Sie kamen nicht nur aus Hillersleben, sondern beispielsweise auch aus Haldensleben, Eilsleben, Wedringen oder Neuenhofe.

Viel Applaus gab es für den Vortrag und die zahlreichen Bilder, die Keweloh zusammengetragen hatte. So mancher Besucher des Heimatabends konnte sich auf den Bildern wiedererkennen.

Bei den Aufnahmen von der feierlichen Verabschiedung der Roten Armee meldete sich sogar der damalige Zugführer der Dampflok, der an diesem Tag den Zug aus der Garnison herausgefahren hatte, zu Wort.

Am Schluss bekräftigte Klaus-Peter Keweloh, dass er gerne im nächsten Jahr wieder einen Vortrag halten würde und äußerte dazu eine Bitte: "Dann sollten die Gäste ihre alten Aufnahmen mitbringen. Wir würden sie gleich vor Ort einscannen und sie dann gleich allen Besuchern des Vortrages präsentieren. Die Bilder können danach sofort wieder mitgenommen werden."

Sehr gut habe ihm persönlich die sich an den Vortrag anschließende rege Diskussion mit allen Gästen gefallen, so Klaus-Peter Keweloh. Insbesondere habe er dabei auch für das momentan laufende Projekt "Gedenkstein jüdischer Häftlinge in der Siedlung" neue Impulse bekommen.

Der Hobbyhistoriker hatte sich in jüngster Zeit verstärkt mit dem Thema des im April 1945 in Farsleben gestrandeten KZ-Zuges beschäftigt. Die Überlebenden waren nach Hillersleben gebracht worden, wo aber noch viele von ihnen an Entkräftung und Krankheiten verstarben. Keweloh arbeitet bei der Erforschung des Themas unter anderem mit der Universität Hannover zusammen. Er pflegt auch Kontakte zu einem amerikanischen Offizier, der 1945 in Farsleben dabei war sowie einer Überlebenden des KZ-Zuges, die jetzt in Australien lebt.

Das Team des Bürgerhausvereines hatte die Veranstaltung liebevoll vorbereitet. Außerdem kümmerten sich die Vereinsmitglieder um die Versorgung der Besucher.