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Ostermarsch startet und endet auf der Hillersleber Festwiese Demonstranten fordern Kriegsende

Von Burkhard Steffen 26.04.2011, 06:40

Etwa 200 Menschen haben gestern am Ostermarsch teilgenommen, der von der Hillersleber Festwiese über Vahldorf, Wedringen und Hillersleben führte. Die Hauptforderung der Demons- tranten lautete "Den Krieg in Afghanistan beenden – zivil helfen!".

Hillersleben. Schon am Morgen begann sich die idyllisch zwischen Ohre und den Resten der Hillersleber Klosteranlage liegende Festwiese zu füllen. Auf einem "Markt der Möglichkeiten" wurden Holzspielzeug, Honig aus der Colbitz-Letzlinger Heide oder Bücher angeboten. Malte Fröhlich brachte eines seiner riesigen aus Holz gefertigten Spielgeräte mit. Diese Beispiele sollten belegen, dass ziviles Engagement mehr Arbeitsplätze als eine militärische Nutzung schaffen könne.

Viele Teilnehmer des Ostermarsches kamen aus Magdeburg. Sie waren schon ab 8 Uhr auf dem Alten Markt zu einem Fahrradkorso oder ab 9.45 Uhr auf dem Domplatz zu einem Autokorso gestartet.

"Atomkraftwerke sofort abschalten"

Dann eröffnete Versammlungsleiter Klaus Czernitzki die Veranstaltung. Er wies alle Teilnehmer des Ostermarsches eindringlich darauf hin, dass besonders beim Passieren der Bundesstraße 71 Disziplin angebracht sei. Der Demonstrationszug nutzte zwischen Vahldorf und Wedringen die viel befahrene Bundesstraße, abgesichert durch ein größeres Aufgebot der Polizei.

Czernitzki bedauerte, dass der ursprünglich eingeplante mahnende Halt auf dem jüdischen Friedhof Hillersleben von den Behörden "aus Sicherheitsgründen" nicht genehmigt worden war. In seiner Auftaktansprache erinnerte er auch an den 25. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl und forderte, unverzüglich alle Atomkraftwerke abzuschalten. Czernitzki richtete auch einen Gruß an alle Teilnehmer der anderen Ostermarschveranstaltungen in vielen Orten Deutschlands.

Nach der Rückkehr des Demonstrationszuges zur Hillersleber Festwiese sprach Linken-Bundestagsabgeordnete Rosemarie Hein auf der Kundgebung. "Wer den Diktatoren der Welt in den Arm fallen will, darf mit ihnen keine Geschäfte machen", sprach die Bundestagsabgeordnete das Thema Libyen an. Sie forderte auch die sofortige Beendigung des Afghanistan-Krieges, betonte aber, "keinen Krieg zu führen bedeutet nicht, nichts zu tun".

Mit Blick auf das Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr in der Colbitz-Letzlinger Heide und der Forderung der Initiative Offene Heide nach einer ausschließlich zivilen Nutzung der Heide sagte Rosemarie Hein: "Es muss Schluss sein mit dem Kriegführen und auch mit dem Kriegüben." Diese Forderung unterstrich auch Malte Fröhlich von der Initiative Offene Heide.

Bluesmusik und Kirchenführung

Nach der Kundgebung spielte die Wolmirstedter Band "Dizzy-o-Whizzy" auf und begeisterte mit ihren Irish-Folk- und Bluestiteln die Ostermarschteilnehmer. Zuvor hatte bereits die Schülerband "E-motion" aus Haldensleben für Unterhaltung gesorgt.

Viele Besucher der Veranstaltung nutzten am späten Nachmittag die Gelegenheit zu einer Führung durch die Hillersleber Kirche. Die ehemalige Abteikirche des einstigen Klosters ist erst seit einigen Jahren wieder zugänglich, nachdem umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen erfolgt sind. Erst kürzlich war die Apsis fertiggestellt worden. Thomas Beißert vom Gemeindekirchenrat konnte den Besuchern viel Wissenswertes aus der wechselvollen Geschichte der Kirche berichten. Er lud zu einem Konzert in die Kirche ein, bei dem am 30. April der "Chor an der ehemaligen Abteikirche" sein fünfjähriges Bestehen feiern möchte.