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Technische Hilfeleistung erprobt Kameraden schneiden Autos auf

Von Gudrun Billowie 19.04.2010, 09:26

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr werden manchmal zu Bränden, noch öfter aber zur technischen Hilfeleistung gerufen. Um so wichtger ist es, dass sie die Tricks und Kniffe dafür im Schlaf beherrschen. Am Sonnabend übten sie wieder, die Wolmirstedter und die Glindenberger Kameraden gemeinsam.

Glindenberg. " Überholen Sie ruhig, wir schneiden Sie raus ", ist eine Mahnung der Feuerwehr zum besonnenen Fahren. Doch es passiert immer wieder : Ein Fahrer verliert die Kontrolle, prallt gegen einen Baum und kippt um. Oder ein Lkw kommt von der Straße ab und kippt in den Graben. Personen können sich nicht befreien, sind verletzt. Solche Notfälle sind es, zu denen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren mit ihrem Gerät gerufen werden. " Wir leisten technische Hilfeleistung bei Unwettern, auf die Straße gekippten Bäumen, bei Hochwasser. Sehr oft werden wir zu Verkehrsunfällen hinzugezogen ", erklärt Ausbilder Marco Reinhardt, " wir müssen wissen, wie wir uns dabei richtig verhalten. "

Das richtige Verhalten übten die Kameraden aus Wolmirstedt und Glindenberg am Glindenberger Gerätehaus. Zwei alte Personenkraftwagen standen bereit, bei ihnen musste niemand Rücksicht nehmen, sie sind ohnehin längst verschrottet. Die Kameraden konnten schneiden, durften sich sogar " verschneiden ". Im " richtigen " Leben ist das anders. Da sind Personen eingeklemmt, die befreit werden müssen. " Die Wolmirstedter Wehr verfügt über alle nötigen Fahrzeuge ", sagt Marco Reinhardt, " Wir müssen immer wieder lernen, die darin enthaltene Technik zu bedienen. " Am Sonnabend arbeiteten die Kameraden in drei Gruppen. Neben Marco Reinhardt kümmerten sich auch Marcel Herrmann und Siegfried Schwuchow um die Ausbildung.

Zwei Gruppen übten den Umgang mit Schere, Spreizer und Rettungszylinder, versuchten imaginäre Personen aus den Fahrgastzellen der beiden Pkw zu befreien. Die Autos wurden aufgetrennt, dabei mussten die Kameraden auch auf den Sitz der Airbags achten. Die können leicht auslösen und sogar Schaden anrichten. Der Glindenberger Wehrleiter Andy Opitz zeigte, wie schnell und kraftvoll so ein Airbag einen Karton zerreißen kann.

" Die dritte Gruppe übt den Umgang mit Kraftkissen, Hebekissen und Luftheber ", erzählt Reinhardt. Das sind Gerätschaften, mit denen umgekippte Autos aufgerichtet, beziehungsweise Fahrzeuge anhoben werden können. Mit einem Mehrzweckzug können die Kameraden sogar Lkw wegziehen.

" Unsere Wochenendausbildungen sind wichtig ", betont Marco Reinhardt, " hier können wir in Ruhe alle Handgriffe üben, die Technik kennen lernen. " Das Thema " Technische Hilfeleistung " steht ständig auf dem Plan, muss immer wieder erprobt werden.

Am Sonnabend waren fast dreißig Kameraden vor Ort. Damit war die Kapazitätsgrenze für eine effektive Ausbildung erreicht. Die Kameraden aus Farsleben und Mose werden separat ausgebildet. Im Ernstfall arbeiten ohnehin alle zusammen, so wie beim Unfall in Mose vor wenigen Wochen. Da waren Wolmirsteder, Farsleber und Moser Kameraden vor Ort.