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Johanna Lüdecke erinnert mit Vortrag an Erlebtes und Erreichtes des Internationalen Fördervereins "Katharina II." Mit Bildern und Geschichten durch 21 Vereinsjahre

Von Helmut Rohm 25.11.2013, 01:14

Zerbst l Wenn Johanna Lüdecke bei Veranstaltungen unterwegs ist, dann hat sie entweder den Fotoapparat dabei oder einen dicken Umschlag mit Bildern, die sie an Mitanwesende verschenkt, die sie darauf festgehalten hat. Von der Fotografie-Leidenschaft seines langjährigen Mitglieds profitiert auch der Internationale Förderverein "Katharina II.". Nahezu jede Vereinsaktivität ist so festgehalten.

In 21 Jahren des Bestehens ist das eine ganze Menge. Den Gründungsjahrestag am 16. November nahm der Katharina-Verein zum Anlass, um am Donnerstagabend zu einem Vortrag mit Johanna Lüdecke in die Zerbster Filiale der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld einzuladen. "Seien Sie neugierig auf eine kurzweilige Unterhaltung", hatte Vereinsvorsitzende Tatyana Nindel geworben.

In erster Satzung eine Gedenkstätte

Unter anderem in Dessau und Wittenberg hat Johanna Lüdecke bereits von den zahlreichen Zerbster Aktivitäten rund um Katharina II. berichtet. Hier war der Vortrag zum ersten Mal öffentlich zu erleben. Und wenn die Zuhörerschar auch überschaubar war und zum überwiegenden Teil aus Vereinsmitgliedern bestand, interessant war es allemal, sich noch einmal zu vergegenwärtigen, was die Arbeit des Katharina-Vereins bisher ausmacht.

Bis auf einige Zeitungsausschnitte oder Kopien bedeutender Dokumente, wie zum Beispiel ein Schreiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), lebt Johanna Lüdeckes als Powerpoint-Präsentation gestalteter Vortrag vor allem von ihren Bildern. Und von den Geschichten, die sie zu jedem Foto erzählen kann. Oft auch mit dem Hinweis auf am Abend anwesende Personen, die über die Jahre die Vereinsgeschichte mitgestaltet haben.

Johanna Lüdecke verweist zunächst auf die besonderen Umstände, die zur Vereinsgründung geführt haben. Die Anhalt-Zerbster Prinzessin Sophie Auguste Friederike sei einst nach Russland gegangen und habe als Zarin Katharina die Große Weltgeschichte geschrieben. "Und dann brauchte es eine Haldensleberin und einen Mann aus Charkow, die nach Zerbst kamen und hier die Wahrung, Förderung und Bekanntmachung dieser Persönlichkeit anschoben", nennt Johanna Lüdecke die erste Vereinsvorsitzende Kerstin Teslenko und Wladimir Teslenko, heute eines von sieben Ehrenmitgliedern im aktuell 96 Mitglieder zählenden Förderverein.

In der Urfassung der Vereinssatzung sei übrigens die "Errichtung einer Gedenkstätte für Sophie Auguste Friederike (1729-1796), Prinzessin von Anhalt-Zerbst" als Ziel festgehalten gewesen. Erst in einer weiteren Fassung sei das Denkmal aufgenommen worden.

Heute sind alle Ziele des Anfangs erreicht - und Johanna Lüdecke erinnert daran. 1995 wurde die Katharina-Sammlung eröffnet. Seit 2010 steht das Denkmal im Schloßgarten. Mit der auch in Mitwirkung des Vereins entstandenen touristischen Route "Katharina II." gibt es seit 2012 ein weiteres Angebot für Zerbst-Besucher auf den Spuren der Zarin. Auf ihrer Jahreshauptversammlung im Oktober haben die Vereinsmitglieder eine neue Satzung beschlossen, in der sie den Namenszusatz "Katharina-Stadt" für Zerbst als neues Ziel aufgenommen haben.

30 verschiedene Darstellerinnen

Ein Straßentheater in Zerbst 1992 als eine der ersten Vereinsaktivitäten, der erste Besuch in Puschkin und die daraus entstandene, seit 1994 bestehende Städtepartnerschaft, zwei Katharina-Festtage, aus der jüngeren Vergangenheit die Eröffnung der Dauerausstellung im Schloss und die Prinzessinnen-Wahl... Das und vieles mehr und vor allem unzählige Umzüge, Messen, Veranstaltungen und andere Ereignisse und Höhepunkte, auf denen Katharina II. Zerbst repräsentierte oder die Präsenz der Zarin angefragt war, rief Johanna Lüdecke noch einmal in Bildern und Worten in Erinnerung.

"30 verschiedene Darstellerinnen" der Prinzessin oder Zarin hat sie über die 21 Vereinsjahre gezählt, erzählt dabei auch von den zahlreichen, dafür entstandenen Kleider.

Was Tatyana Nindel gerade auf der Mitgliederversammlung mit Blick auf den dortigen Berichtszeitraum sagte, passt, das macht der Vortragsabend nochmals deutlich, auf die ganze bisherige Vereinsgeschichte: "Wir können stolz darauf sein, was wir erreicht haben." Fest steht auch, dass sie sich beim Katharina-Verein nicht darauf ausruhen wollen.