1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Windräder kreisen geballt im Nordosten von Zerbst

Stadt wird zum Entwurf des neuen regionalen Teilplans zur Windenergienutzung angehört Windräder kreisen geballt im Nordosten von Zerbst

Von Daniela Apel 21.10.2014, 03:11

Zerbst l Für die Planungsregion Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg soll ein neuer sachlicher Teilplan zur Windenergienutzung erarbeitet werden. Momentan sind alle Kommunen aufgefordert, bis spätestens 31. Oktober Vorschläge zum Planentwurf einzureichen. Die Anhörung bezieht sich hauptsächlich auf die so genannten Kumulationsräume, wie Heike Krüger im Zerbster Bau- und Stadtentwicklungsausschuss darlegte. Die Leiterin des Bau- und Liegenschaftsamtes bezog sich mit ihren Erläuterungen auf die bereits vorhandenen Verdichtungen im Gebiet der Einheitsgemeinde. Diese konzentrieren sich nordöstlich der Stadt. Zu den fünf Windrädern am Stiefelknecht haben sich längst drei weitere Anlagen gesellt. Darüber hinaus kreisen bei Straguth zehn Windräder, die bereits Bestandsschutz genießen. Außerdem liegt inzwischen die Genehmigung für die Errichtung von zehn weiteren Anlagen auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes vor.

Alfred Schildt (Die Linke) äußerte Ergänzungswünsche. Dem Ausschussmitglied ging es um eine Festlegung der Größe künftiger Windräder. Denn je größer die Anlage, desto stärker die Schwingungen im hörbaren wie nicht-hörbaren Bereich sowie die Auswirkungen auf Mensch und Tier, wie Schildt ausführte. Heike Krüger erklärte, dass Windeignungsgebiete vorab unter bestimmten Kriterien geprüft werden. Eine Rolle spielt beispielsweise der Abstand zur Wohnbebauung. Zugleich verwies sie auf zu erstellende Schall- und Lärmgutachten, die im Zuge der Planung von Windenergieanlagen notwendig sind. "Wir betrachten im jetzigen Entwurf nur die raumordnerischen Belange." In einem Bebauungsplan indes könnte die Größe der Windräder festgelegt werden. Noch genauer sei dies im Genehmigungsverfahren möglich, wie die Amtsleiterin erläuterte. "Es geht nicht um technische Fakten", bestätigte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD). Vielmehr sei ein Ausschluss- oder Suchraster zu definieren. Hintergrund sei, dass der bisherige Teilplan angreifbar ist und deshalb nun - in Anbetracht aktueller Rechtsprechung - ein neuer zu erstellen ist.

"Es geht um eine perspektivische Planung", regte Lutz Voßfeldt (FDP) an, erneut gegen einen Windpark zwischen Güterglück und Walternienburg Stellung zu nehmen. "Es geht hier nur um Verdichtungsräume", betonte Heike Krüger, bevor der Ausschuss den Vorschlägen und Empfehlungen der Verwaltung zum Teilplanentwurf geschlossen zustimmte.