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Spendenmarathon " Von Luther bis zum Papst " – Staffelstabübergabe am Naturpark-Infopunkt an der alten Stärkefabrik Garitzer Brief an den Papst ist auf dem Weg

Von Petra Wiese 07.04.2010, 06:53

Gestartet am Ostermontag in Magdeburg, führt der Spendenmarathon für Kenia " Von Luther zum Papst " 2000 Kilometer bis nach Rom. Ein Brief der Garitzer Christen ist jetzt mit im Gepäck.

Garitz / Zerbst. Nicht in Garitz, sondern schon in der Nicolaikirche in Zerbst hatte der Ortsbürgermeister von Bornum, Mario Rudolf, den Garitzer Brief an den Papst übergeben, den die Marathonläufer mit in den Vatikan nehmen sollen. Rudolf selbst gehörte am Ostermontag mit zur Naturparkstaffel, die die Läufer des Spendenmarathons ein Teil der Strecke begleitete.

An der Stärkefabrik in Garitz, am Infopoint des Naturparks Fläming, wurde der kleine Läuferpulk freudig erwartet. Zu ihm hatten sich Nachwuchsläufer und alte Hasen von Rot-Weiß Zerbst, der Laufgruppe Grün-Weiß aus Zerbst und Garitzer Läufer vereinigt. Neben Hartmut Noack aus Garitz und Mario Rudolf war auch Rudolfs elfjähriger Sohn Linus unter den Ankömmlingen. " Es war cool ", fand der Junge nach seinem Lauf.

In Garitz war Staffelstabübergabe. Einer von denen, die hier für den Naturpark Fläming auf die Strecke gingen, war Michael Els aus Garitz. " Just for fun ", machte er begeistert bei der Aktion mit. Schließlich geht der 26-Jährige auch sonst jeden Tag etwa zehn Kilometer laufen, um etwas für seine Kondition zu tun.

Neben dem Spaß am Laufen ist es bei Jens Zimmermann die Verbundenheit mit der Region, die ihn bewogen hat, bei der Naturparkstaffel mitzulaufen. Der 39-Jährige lebt jetzt in Kleinleitzkau. Bis Hundeluft, wo er herstammt, sollte die Strecke gehen.

Nicht mit dem roten Shirt mit dem grünen Naturpark-Aufdruck, sondern mit dem Trikot des Spendenmarathons wartete in Garitz Michael Prantl auf seinen Einsatz. Für den Ascherslebener eine " sportliche und menschliche Herausforderung " zugleich, bei dem Lauf dabei zu sein. Er hatte mit Hündin Tessa gleich noch eine vierbeinige Begleitung mitgebracht.

Schnellen Fußes machten sich die eingewechselten Läufer auf den weiteren Weg, während die anderen sich in der alten Stärkefabrik ausruhen und stärken konnten. Für Kaffee und Kuchen hatten einige Frauen aus dem Ort gesorgt. Die große Spendenbox war nicht zu übersehen. 40 Euro konnten hier für die Hilfe in Kenia gesammelt werden. Für alle Interessierten war auch der Brief der Garitzer an Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. einsehbar.

Allerherzlichste Grüße der Garitzer Bürger gehen aus Anlass der Beteiligung am Spendenmarathon, der im Zeichen der Ökumene und Völkerverständigung steht, nach Rom. " Garitz ist ein Dorf, in dem katholische und evangelische Christen seit Jahrzehnten in guter Gemeinschaft leben. Infolge der Vertreibungen des 2. Weltkrieges kam es, dass sich viele Heimatvertriebene aus Niederschlesien in Garitz niederließen. Aus dem kleinen, evangelisch-lutherisch geprägten Dorf wurde ein Dorf für Menschen beider Konfessionen. Unsere alte Dorfkirche wird seitdem von beiden Konfessionen für den Gottesdienst genutzt. Gemeinsam gestalten wir kirchliche Feste und in weiten Teilen das gesellschaftliche Leben des Dorfes.

In Garitz wird der Grundgedanke der Ökumene, das Miteinander von Menschen mit unterschiedlicher Konfession, gelebt ", heißt es in dem Brief, der mit einer Garitzer Plakette als kleines Geschenk versehen wurde. " In vielen Familien unseres Dorfes wird die Ökumene ebenfalls gelebt. Uns eint der gemeinsame Glaube und der Wille, das Leben auf dem Land hier in unserer Heimat Anhalt täglich mit Gottes Hilfe zu meistern ", liest man weiter.

Im Namen aller Garitzer Christen lädt Mario Rudolf das Kirchenoberhaupt ein, den Ort zu besuchen. Unterzeichnet haben das Schreiben auch Hartmut Neuhaus vom Katholischen Pfarramt Dessau-Roßlau als auch Thomas Meyer, der Pfarrer der Evangelischen Weinberggemeinde Garitz ist. Bleibt abzuwarten, ob es eine Antwort vom Papst geben wird.

Der Dank von Mario Rudolf geht an alle Garitzer Läufer und die fleißigen Helfer in der Stärkefabrik. Hier war am Montagnachmittag erstmalig auch das kleine Dorfkirchenmuseum geöffnet. Mehr dazu erfahren Sie in einer der nächsten Ausgaben.