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Jütrichauer Hobby-Maler seit 2009 aktiv - Bilder sind derzeit bei der Kunstausstellung zu sehen In Gesellschaft malt es sich besser

Von Petra Wiese 25.03.2015, 02:22

Blumen, Landschaften, abstrakte Kunst - die Bilder der Jütrichauer Hobby-Maler sind vielfältig. Seit 2009 gibt es die Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um mit Pinsel und Farbe Kunstwerke entstehen zu lassen.

Jütrichau l Der damaligen Gemeindearbeiterin Martina Gensch ist es wohl zu verdanken, dass es in Jütrichau ein paar aktive Gruppen gibt, die sich in ihrer Freizeit zu verschiedenen Aktivitäten treffen. Angebote zu Sport, Tanz, Stricken, Kartenspiel und zum Malen hatte sie ins Leben gerufen.

So gibt es die Jütrichauer Hobby-Maler seit Dezember 2009. Die Gemeindearbeiterin hörte im Frühjahr 2013 auf, doch die meisten Kurse blieben. Auch die Hobby-Maler treffen sich immer noch regelmäßig alle zwei Wochen am Montagnachmittag in der Zeit von 15 bis 17 Uhr.

Sieben Frauen am Tisch im Gemeindehaus

Bärbel Krolop hält die Gruppe zusammen. "Ich habe den Schlüssel und schließe auf", winkt sie ab. "Sie leitet uns an", erklären die anderen Damen in der Runde und nennen sie die "gute Seele". Sieben Frauen zählen die Hobby-Maler, wenn alle da sind. Roswitha Kretschmer ist erst neu dabei. "Mir haben die Finger gejuckt", gibt sie zu, "immer wenn ich die Bilder gesehen habe, habe ich mich gefragt, ob ich das nicht auch versuchen könnte." Außerdem warteten die Farben, die sie als Geschenk erhalten hatte, darauf, genutzt zu werden. Als erstes Motiv wagte sie sich an Blumenblüten und siehe da, das ließ sich ganz gut an ...

Die Älteste im Bunde ist mit 81 Jahren Elfriede Weinert. Sie habe als Kind schon gemalt. Später, ihr Mann war Lehrer in Jütrichau, holte sie die Kinder von der Straße, um mit ihnen zu malen. Irgendwann fehlte die Zeit zum Malen, die aber wiederkommen sollte. Nicht nur an den Montagen im Gemeindehaus malt Elfriede Weinert, auch zu Hause wird weiter an Bildern gearbeitet.

Schon viele davon hat sie verschenkt. Bis nach England haben die Enkelkinder sie mitgenommen. "Meine Bilder schwirren überall herum", lacht sie und freut sich, dass die Begabung zum Malen auch bei ihren Enkelkindern vorhanden ist.

Bei den Hobby-Malern mitzumachen, ließ sich Ruth Leißring von ihrer Freundin Elfriede Weinert überreden. "In Gesellschaft macht es mehr Spaß", meinte sie. Ein Bild für die Küche sollte gerade entstehen, ein Stilleben mit Kaffeetasse. Wenn es der Tochter gefällt, geht es weg.

Ihre Nachbarin am Tisch setzte derweil den Pinsel an, um eine Landschaft auf die Leinwand zu bringen. Bei Doris Lange war das Interesse an der Malerei da, als es sich anbot, in der Gruppe mitzumachen.

Der große Tisch im Gemeindehaus bietet genug Platz, um Farben, Pinsel, Paletten und anderes Zubehör auszubreiten. Material ist vorhanden und wird von Zeit zu Zeit ergänzt. Jeder malt, wonach ihm gerade der Sinn steht. Bärbel Krolop zeigt bei Bedarf, wie man bestimmte Sachen besser hinkriegt, gibt Tipps.

Sie selbst gehört auch zu den Mittwochsmalern in Zerbst und das schon seit vielen Jahren. "Ich habe bei Frank Schöttke gelernt. Er hat mein erstes Bild beaufsichtigt", erinnert sich die Jütrichauerin, die so beschäftigt ist, dass sie außerhalb der Malkurse kaum zum Malen kommen würde. Es sei denn, es muss etwas fertig gestellt werden ...

Motive aus dem Ort zum Dorfjubiläum

Im vergangenen Jahr haben die Jütrichauer Hobby-Maler ganz gezielt für das Dorf-Jubiläum gearbeitet. Da wurden Bilder aus dem Ort, Häuser, Objekte, Landschaften gemalt, die dann im Kunst-Pavillon bei der 800-Jahr-Feier auf dem Festplatz gezeigt wurden und auch zum Verkauf standen. Das waren dann größtenteils Gemeinschaftswerke mit Motiven wie Gaststätte, Kirche, Gemeindehaus, Teich etc.

Einige Bilder der Jütrichauer Frauen sind derzeit auch in der Hobbyausstellung im Rahmen der Zerbster Kulturfesttage im Museum zu sehen. Die Bilder von Jütrichau werden dann künftig den Mal-Raum beziehungsweise den Versammlungsraum im Gemeindehaus zieren. Wohl auch das Bild vom Feuerwehrgerätehaus, an dem Bärbel Krolop gerade malte.

Ganz locker geht es zu, wenn die Hobby-Malerinnen am Tisch sitzen. Die Tasse Kaffee darf nicht fehlen und beim Malen bleibt auch immer Zeit, sich Neuigkeiten auszutauschen. Falls es Interessenten gibt, die mitmalen möchten, können diese gern im Gemeindehaus vorbeischauen.