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Jugendseeheim Deetz möchte Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt fördern Projekt "Generationen verbinden" wird wiederbelebt

Von Tobias Dachenhausen 15.03.2011, 05:29

Deetz. Die demografische Entwicklung hat auch Karin Bachmann, Leiterin des Jugendseeheims in Deetz, zum Nachdenken angeregt. Immer mehr Jugendliche verlassen die ländlichen Gegenden und die Senioren werden immer mehr. Um ihnen auch ein Leben in Gesellschaft zu gewähren, hat sich das Jugendseeheim wieder neue Projekte überlegt.

"Generationen verbinden" soll das altneue Projekt heißen, was bereits vor zwei Jahren schon einmal versucht worden ist. "Damals waren die Senioren schlicht und einfach überfordert. Wir wollen jetzt nochmal einen neuen Versuch wagen", erzählt Bachmann. Dabei war die Frauentagsfeier am vergangenen Donnerstag ein Anfang. Doch die Gruppe mit 24 Teilnehmern ist noch zu groß. "Wir hatten dort Teilnehmer zwischen 58 und 80 Jahren, da die Ansprüche der Jüngeren andere sind, haben wir diese Gruppen noch einmal geteilt", begründet Bachmann. Einmal im Monat treffen sich die älteren Senioren zur geselligen Runde, die wie beim Frauentag immer einen Höhepunkt bereithält. Und für die Junggebliebenen bietet das Jugendseeheim künftig jeden zweiten Donnerstag im Monat den Seeheimtreff an, wo sich Jugendliche mit den Senioren treffen und austauschen können. Für die Tage sind bereits Aktivitäten geplant.

Ob Nordic Walking, gemeinsam mit den Jugendlichen im Sinne der gesunden Ernährung backen und kochen oder Ausflüge zur Katharina-Ausstellung nach Zerbst oder Radtouren zum Alpacahof in Zernitz oder zum Ziegenhof Warnke in Lindau stehen schon auf der Programmliste. "Die Idee ist auf große Begeisterung gestoßen. Wir haben alle Beteiligten gefragt, was sie gerne machen möchten und so hoffen wir auf einen größeren Erfolg als vor zwei Jahren." Mit zehn Senioren und sechs Jugendlichen wird am Anfang gerechnet. "Wir wollen nicht zu hochgreifen. Erst einmal einen Anfang finden und dann schauen wir, wohin es geht", sagt Bachmann. Auch größere Ausflüge nach Potsdam oder in die Filmstudios nach Babelsberg sind geplant. Diese sind dann bewusst für Sonnabends angedacht. "Die treffen sind am Nachmittag und die größeren Ausflüge dann am Wochenende, so dass möglichst viele Jugendliche dabei sein können", begründet die Leiterin des Jugendseeheims.

Dass diese Projekte sinnvoll, gerade im ländlichen Raum, sind, weiß Bachmann. "Viele Senioren leben alleine und haben hier halt nicht viele Möglichkeiten. Manche fallen sogar in ein kleines Loch. Da ist so ein Nachmittag in Gesellschaft schon sehr wichtig." Ein Problem im Zusammenwirken zwischen Jung und Alt sieht sie dabei nicht. "Das Dorf ist wie eine große Familie. Jeder kennt sich. Da gibt es keine Probleme."