1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Hauptader in Südost droht Brückenkollaps

Marode Sülzebrücke in Salbke muss wegen Schäden abgerissen werden Hauptader in Südost droht Brückenkollaps

Von Robert Richter 12.04.2013, 03:18

Die Stadt Magdeburg hat ein zusätzliches Brückenproblem auf ihrer "Ein- und Ausflugschneise" im Südosten: Die Sülzebrücke in Alt Salbke an der Kreuzung Faulmannstraße muss wegen Altersschwäche in den nächsten Jahren abgerissen werden.

Salbke l Mehr als 16 000 Autos täglich (im Durchschnitt elf pro Minute) und rund 700 Lastwagen fahren laut einer Statistik der Stadtverwaltung durch Salbke. Rund 70 Prozent macht der Durchgangsverkehr aus - die Strecke Alt Westerhüsen, Alt Salbke, Alt Fermersleben ist die Ein- und Ausfallstraße aus Richtung Schönebeck in die Landeshauptstadt.

Nun kündigt sich auf der "Einflugschneise", die als Landesstraße 51 ausgewiesen ist, eine empfindliche Störung an. Die Sülzebrücke in Alt Salbke an der Kreuzung Faulmannstraße ist marode - und aus Sicht der Stadtverwaltung nicht mehr zu retten. Doch das zu überbrückende Flüsschen in Südost ist für die Verkehrsplaner und das Bauamt keine Kleinigkeit.

"Das Alter von mehr als 110 Jahren und zahlreiche größere Schäden erfordern einen Ersatzneubau. Eine Instandsetzung wäre nicht mehr wirtschaftlich", sagte Stadtsprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage. "Auch die Situation der Versorgungsleitungen unterhalb des Bauwerkes entspricht größtenteils nicht mehr den geltenden Standards und Anforderungen", erklärte Reif weiter. Eine neue Brücke muss also her - voraussichtlich im Jahr 2015 soll diese gebaut werden. Und das nach Angaben Reifs gemeinsam mit dem ohnehin schon seit Jahren geplanten und wegen Geldmangels bisher aufgeschobenen Ausbau der Kreuzung Faulmannstraße. Die Einmündung soll unter anderem aus Sicherheitsgründen erweitert werden.

"Für den geplanten Ersatzneubau der Sülzebrücke erarbeitet die Stadtverwaltung derzeit einen Grundsatzbeschluss. Auch ein Planfeststellungsverfahren ist vorgesehen. Frühestmöglicher Realisierungszeitraum ist - auch wegen der Abhängigkeit von Fördermitteln - das Jahr 2015", sagte Stadtsprecher Reif.

Er erklärte zudem auf Nachfrage: "Welche Umleitungen und Einschränkungen, auch des Öffentlichen Nahverkehrs, dann konkret die Folge sind, kann heute noch nicht gesagt werden." Immerhin betrifft eine Vollsperrung der Strecke Straßenbahnen ebenso wie die Tausenden Berufspendler, aber auch die Erreichbarbeit von Teilen Salbkes sowie von Westerhüsen für Feuerwehr und Rettungsdienst.

Anwohner diskutierten bereits den Vorschlag einer Behelfsfahrbahn von der Faulmannstraße zur Friedhofstraße vorbei am Gröninger Bad, um die Verbindung aufrechtzuerhalten.

Erklärtes Ziel der städtischen Verkehrsplaner ist es, den Knotenpunkt Alt Salbke/Faulmannstraße so auszubauen, dass ein größerer Kurvenradius die Kreuzung künftig besser für den Schwerlastverkehr nutzbar macht. Außerdem ist vorgesehen, durch breitere Gehwege sowie den Bau von Radwegen diesen Abschnitt auch für Radfahrer und Fußgänger sicherer zu machen. Vom Tisch ist hingegen für die Stadtverwaltung schon seit Längerem eine einst angedachte Ortsumgehung für Salbke. Schon 2011 hatte das Stadtplanungsamt bei der Präsentation einer Verkehrsuntersuchung für Südost erklärt, eine solche Entlastungstrasse sei "utopisch", vor allem wegen der Kosten. Die vorhandene Trasse sei den Anforderungen der nächsten 15 Jahre gewachsen.