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Anwohner ächzen unter Belastung der Baustelle "Gleisschleife Quittenweg" Zugang nur über Hintertür möglich

Dass die kommenden Monate zur Belastung werden, wissen die Anwohner von
Kirsch-, Reben-, und Quittenweg seit Ende Juli. Dass sie ihre Häuser
wochenlang nur über die Hintertür erreichen, es sogar an Rettungswegen
mangelt, hat allerdings niemand gesagt.

05.11.2013, 02:15

Reform l Wie wichtig es sein kann, dass Rettungskräfte schnell am Einsatzort sind, musste Kristina Ziegler (66 Jahre) vor wenigen Monaten selbst erfahren. Ihr Mann hatte akute gesundheitliche Probleme. Der gerufene Notarzt war schnell da. Der Wagen parkte damals direkt vor ihrem Haus am Rebenweg. Die Sanitäter mussten von da aus mit der Trage "nur" noch durch den engen Flur in den ersten Stock des Hauses. Jede Sekunde zählte. Peter Ziegler (70 Jahre) konnte geholfen werden, mittlerweile geht es ihm wieder gut.

"Heute ginge das nicht so schnell", ist sich Kristina Ziegler sicher. Grund sind die Bauarbeiten direkt vor ihrem Haus. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) realisieren da gerade die Gleisschleife Quittenweg. Wenn alles mal fertig ist, wird es im Rebenweg nur noch ein Gleis geben und im Quittenweg werden ein Ausstieg saniert und einer neu gebaut - beides barrierefrei. Läuft alles nach Plan, werden die Bauarbeiten diesen Dezember abgeschlossen sein. Zum Baustart gab es noch Hinweise, dass die Zufahrt für Rettungswagen gesichert ist.

"Wir wissen, dass es da Probleme gibt", sagt Jürgen Schröder, Vorstand bei der Wohnungsgenossenschaft (GWG) Gartenstadt-Kolonie Reform. Kirsch-, Reben-, und Quittenweg gehören zur GWG Reform. "Wir kümmern uns darum, dass die Probleme abgestellt werden", so Schröder weiter. Die Genossenschaft habe die Bedenken bereits bei den MVB angezeigt. Eine Nachfrage der Volksstimme bei den MVB brachte allerdings vorerst keine Klärung. Man müsse erst Rücksprache mit den entsprechenden Fachabteilungen halten, heißt es aus der Presseabteilung des Unternehmens.

Dabei ergeht es Anwohnerin Kristina Ziegler wie vielen ihrer Nachbarn. "Die Bauarbeiten finde ich gut. Das muss gemacht werden", sagt sie. Nur sind die fehlenden Rettungswege das eine. Wenn die Anwohner des Rebenweges beispielsweise den Wochenendeinkauf erledigen, kann es sein, dass die Rückkehr in die eigenen vier Wände zu einer Odyssee wird. Die Autos müssen nämlich meist mehrere Straßen entfernt abgestellt werden. In ihre Häuser kommen die Anwohner des Rebenweges nach einem langen Umweg nur über die Hintertür. "In unserem Alter nicht immer einfach", sagt Ziegler.