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Ständiger Sperrmüll sorgt für Unmut in der Denhardtstraße Wie ein "Leben am Rande einer Müllkippe"

Von Stefan Harter 30.01.2014, 02:22

Anwohner der Denhardt-straße ärgern sich über einen beliebten Platz für Sperrmüllablagerungen vor ihrer Tür. Aus Sicht der Stadt werden alle Möglichkeiten der Vermeidung bereits genutzt.

AlteNeustadt l "Müll abladen verboten" steht auf dem A4-Blatt, das in einer Klarsichtfolie an einem Baum in der Denhardtstraße hängt. Es ist der klägliche Versuch der Anwohner, der "wilden Müllkippe" vor ihrer Tür Herr zu werden. Seit mehreren Jahren wird dort so oft Sperrmüll abgestellt, dass sich Johannes Müller im Namen seiner Nachbarn ebenso lange um Abhilfe bei der Stadt bemüht. Weil der Schriftverkehr zwischen Verwaltung und Mieter, an dem sich sogar Oberbürgermeister Lutz Trümper persönlich beteiligte, aus seiner Sicht ergebnislos blieb, wandte er sich nun an die Volksstimme.

"Dass unsere Vorschläge und Hinweise kein Gehör fanden, hat uns arg enttäuscht und wir haben den Dialog mit den städtischen Einrichtungen abgebrochen", schreibt er in einem Leserbrief. Dem beigefügt sind acht fotografisch festgehaltene Fälle von Sperrmüll. Als ein "Leben am Rande einer Müllkippe" bezeichnet Müller die Situation in einem Schreiben an die Stadt.

Doch sowohl OB Trümper als auch der Ordnungsbeigeordnete Holger Platz versichern in ihren Schreiben, alles Machbare zur Vermeidung der Verschmutzungen zu unternehmen. Ein Einzäunen der öffentlichen Grünfläche sei ebenso wenig eine Lösung, wie eine Bepflanzung mit Sträuchern. Dies lehnt der Stadtgartenbetrieb ab, weil die Fläche für die Aktion "500 Apfelbäume für Magdeburg" reserviert sei.

Auch der häufigere Besuch des Stadtordnungsdienstes speziell an Montagen wurde den Anwohnern zugesichert. Der Vermieter des Wohnblocks hat zudem mit Aushängen die Mieter über die ordnungsgemäße Entsorgung informiert. Einziger Hinweis an Beschwerdeführer Müller: Beobachtet er eine vermeintlich illegale Müllabladung, sollte er unverzüglich zum Telefon greifen, um den Stadtordnungsdienst oder außerhalb dessen Dienstzeit die Polizei zu informieren.

Für Johannes Müller ist das zu wenig. "Wir empfinden den Eindruck, der hier Tag für Tag Vorübergehenden vermittelt wird, einer Universitäts- und Landeshauptstadt unwürdig", schimpft er. Nicht ganz ohne Grund: Am 16. Januar musste wieder eine Fuhre illegaler Sperrmüll abgeholt werden, wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilte.