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Reaktionen auf Schließungspläne für Revierkommissariat "Sicherheitsgefühl leidet"

Mit Unsicherheit reagieren Bewohner aus Neu-Olvenstedt und Nordwest auf
die Pläne der Polizeireform, die ein mögliches Aus des
Polizeikommissariats Nord-West an der Hans-Grade-Straße mit sich
bringen. Die Sorge über Auswirkungen einer fehlenden Polizeipräsenz geht
um.

Von Marco Papritz 05.04.2014, 03:19

Magdeburg l Den Plänen zufolge fallen 16 der 30 Revierkommissariate im Land im Zuge der Reform weg - darunter auch das in Neu-Olvenstedt ansässige. Zwar bleiben einige Kriminalbeamte vor Ort, aber die bislang garantierte 24-Stunden-Besetzung entfällt, so der Plan. Die Liegenschaften würden als eine Art Basisstation für die Besatzungen von Funkwagen dienen. Übrigens: Zu Beginn des Jahres 2005 sind die Reviere Nord und West an der Hans-Grade-Straße zusammengelegt worden. Einige Zeit davor sind Pläne über einen Bau eines Polizeigebäudes auf dem sogenannten Fledermausgrundstück an der Olvenstedter Chaussee zu den Akten gelegt worden. Nun scheint sich ein neues Kapitel abzuzeichnen, das bei vielen in den Stadtteilen Neu-Olvenstedt und Nordwest auf Unverständnis stößt. So wie bei Helga Grahn: "Als ältere Bewohnerin ist es gut zu wissen, dass die Polizei in der Nähe ist. Das sorgt für Sicherheit, die ich nicht missen möchte." Nicht missen möchte Matthias Gehrmann, Sprecher der Gemeinwesenarbeitsgruppe Neu-Olvenstedt und Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) Olvenstedt die Zusammenarbeit mit den beiden Kontaktbeamten: "Über die Jahre hat sich eine gute Zusammenarbeit entwickelt. Sie standen uns für Fragen etwa zur Sicherheit und Ordnung stets zur Verfügung und haben sich beispielsweise bei den GWA-Treffen eingebracht." Nun müsse man sehen, wie sich die Zusammenarbeit in Zukunft gestalte. Für das Sicherheitsempfinden der Bewohner seien Einschränkungen in der Polizeipräsenz "nicht förderlich".

"Man muss abwarten, wie lange die Polizei künftig benötigt, um bei Einsätzen vor Ort zu sein. Das Sicherheitsgefühl leidet sicherlich, wenn festzustellen ist, dass die Beamten nicht rund um die Uhr vor Ort sind", sagt Gerd Semmler. Der Idealfall sei, dass die Polizei "erst gar nicht benötigt wird. Doch in einer Großstadt ist immer etwas los. Besonders nachts sollten Beamte für Einsätze in der Nähe sein", so Nancy Pfahl, alleinerziehende Mutter. Dies sieht Rüdiger Jeziorski, Sprecher der GWA Neu-Olvenstedt / Nordwest, ebenso: "Kontaktbeamte sollten im Einsatzgebiet ihr Büro haben. Generell sollte die Polizei nicht von der Hallischen Straße aus nach Neu-Olvenstedt oder Nordwest starten, wenn ihr Einsatz gefordert ist. Viele Bewohner der Stadtteile machen sich Gedanken über die Entwicklung, wie es sich bei unserer zurückliegenden Sitzung gezeigt hat."