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Die Spielzeugmacher von morgen

Die Idee für eine Firmengründung ist nicht alles. Auch das Umfeld muss
stimmen. Hier kann das Fertigungslabor für innovative Existenzgründung,
kurz "FabLab", an der Universität Magdeburg helfen. Spielzeuglabel
"Tinker Toys" nutzte es.

Von Andrea Jozwiak 01.06.2014, 10:01

Magdeburg l Ob ein Bausatz-Auto, das sich in Autos wie einen roten Rennwagen oder einen Jeep in Farben des Lieblingsvereins umwandeln lässt, Actionfiguren mit beweglichen Armen und Beinen oder das Lieblingstier im grellen Gelb - das Start-up "Tinker Toys" aus Magdeburg lässt einen Traum für Kinder wahr werden: Benötigt wird dafür eine Software und ein 3-D-Drucker, der den Spielzeugentwurf vom Computer in die Realität umsetzt. Der Fantasie der Kinder wird freien Lauf gelassen.

Die Idee

Sebastian Friedrich, Student an der OVGU und gerade dabei, seinen Abschluss als Diplomwirtschaftsingenieur zu absolvieren, hat gemeinsam mit Dr. Marko Jakob, erfahrener Projektmanager, und Sebastian Schröder, Spielzeugdesigner, das Unternehmen "Tinker Toys" gegründet. "Tinker Toys ist der Spielzeugladen der Zukunft", erläutert Sebastian Friedrich, der für die technische Produktionsseite zuständig ist. "Wir überlassen die Kreativität den wahren Spielzeug-Experten - den Kindern. Bastler ab fünf Jahren gestalten ihr eigenes Spielzeug mit Hilfe von 3-D-Druckern. Vorgefertigte Spielzeugvorlagen und kinderleichte Konstruktionstechniken ermöglichen es, die Figuren spielerisch zu gestalten und beispielsweise aus einem Zebra ein Einhorn zu fertigen. Unser Ziel ist, Kinder stolz zu machen auf das, was sie selbst geschaffen haben."

Jedes Spielzeug wird nachhaltig aus Biokunststoffen produziert, die umweltfreundlich und zu 100 Prozent recycelbar sind. "Wir wissen, dass Spielzeug oft nur drei Wochen aktuell ist und jedes Kind schnell Interesse daran verliert - dem wollen wir vorbeugen", so Friedrich. Spielzeuge können also zukünftig in die Ende des Jahres geplante Filiale in Leipzig gebracht werden, vor Ort werden diese dann geschreddert und in den Ausgangszustand zurückgebracht, damit ein neues Spielzeug daraus entstehen kann. Auch auf der eigenen Website und per App soll die Her- und Bestellung der Spielzeuge bald möglich sein. Das Lieblingsspielzeug wird nach Gramm bezahlt und somit wird eine Actionfigur, die ca. 20 Zentimeter groß ist und viele bewegbare Teile besitzt, die individuell gestaltbar sind, ungefähr 30 Euro kosten.

Die Ausgründung

Die drei Jungunternehmer hatten sich in Leipzig kennengelernt und im letzten Frühsommer beschlossen, sich mit der spannenden Technologie des 3-D-Drucks auseinanderzusetzen. Dank des Gründungsnetzwerks Tegsas an der Universität Magdeburg sowie der Nutzung des "FabLab" für innovative Existenzgründung, gelang die Firmengründung. "Tinker Toys" ist die allererste Ausgründung aus dem ego.-Inkubator FabLab.

Seitdem arbeiten die Gründer am Projekt Tinker Toys und können neben bereits gewonnenen Preisen bei Businessplanwettbewerben und dem aktuellen Platz im Finale des Innovationspreises Mitteldeutschland Leipzig viel Aufmerksamkeit und Begeisterung verbuchen.

Aktuell finden viele Workshops mit Schulen und Kindergruppen statt. Auch der Spielzeugdesignwettbewerb in Kooperation mit der OVGU und der Hochschule Magdeburg-Stendal befindet sich in der heißen Phase.Weitere Informationen unter www.individuelles-spielzeug.de und www.inkubator.ovgu.de