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Rückbau von Freizeitflächen Zu viel Platz zum Spielen

Laut Spielplatzflächenkonzeption haben die Mädchen und Jungen in
Neu-Olvenstedt zu viel Platz zum Spielen: 24,2 anstelle der vorgesehenen
10 Quadratmeter je Kind. Kleine Flächen werden deshalb zurückgebaut,
große erweitert. Ein völlig neues Areal für die Kleinen ist hingegen in
Nordwest geplant.

20.06.2014, 01:21

Magdeburg l Schaukeln, wippen, Sandkuchen backen - Mädchen und Jungen in Neu-Olvenstedt haben dafür mit jeweils 24,2 Quadratmetern mehr als doppelt so viel Platz wie Kinder aus anderen Stadtteilen. Damit das nicht so bleibt, plant der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe, Spielflächen zurückzubauen. Damit an anderen Orten neue entstehen können.

Grund dafür ist die im Jahr 2010 vom Stadtrat beschlossene Spielplatzflächenkonzeption. "Danach sollen in der Landeshauptstadt Magdeburg jedem Kind zehn Quadratmeter Spiel- und Freizeitfläche zur Verfügung gestellt werden", erklärt Simone Andruscheck. Die Leiterin des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe sagt: "130 Spielplätze müssen bleiben. Und da wir als Eigenbetrieb nicht mehr Mittel dafür bekommen, müssen wir Flächen zurücknehmen, wenn andere neu gebaut werden."

Die Konzeption berücksichtigt bei der Flächenermittlung nicht nur Spielplätze des Eigenbetriebes, sondern alle öffentlich zugänglichen Spiel- und Freizeitflächen. "Darunter sind Areale des Fachbereichs 40, des Eigenbetriebes Kommunales Gebäudemanagement, des Jugendamtes und Dritter, wie verschiedener Wohnungsbauträger", sagt Andruscheck.

Daraus ergebe sich eine Prioritätenliste. "Sie beinhaltet den Neubau und die Sanierung von Spielplätzen in Stadtteilen mit zu wenigen Spielplätzen wie auch den Rückbau von Flächen in Gebieten, in denen ein statistischer Flächenüberhang besteht."

Letzteres trifft auf Neu-Olvenstedt zu. Die 1543 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren haben derzeit 37 317 Quadratmeter Spielfläche. Laut Konzeption müssten jedoch nur 15 430 Quadratmeter vorgehalten werden. "Der hohe Überhang an Spielfläche ergibt sich vor allem aus dem Einwohnerverlust in den 1990er Jahren", sagt Andruscheck.

Durch schrittweisen Teilrückbau und Rückbau sollen die Flächen nun bis 2017 um 1900 Quadratmeter reduziert werden. "Wir bauen Kleinstflächen zurück und erweitern dafür den bestehenden Platz an der Hans-Grade-Straße für alle Altersgruppen", sagt Andruscheck.

Neugebaut im Westen der Stadt wird allein in Nordwest. "Der Bebauungsplan `Hugo-Junkers-Allee/Ostrowskistraße` wird voraussichtlich am 10. Juli im Stadtrat beschlossen", so die Betriebsleiterin. Daraufhin soll das Areal im kommenden Jahr mit den Kindern geplant werden. Simone Andruscheck sagt: "Wir hoffen, 2016 mit dem Bau beginnen zu können."