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Magdeburger Abc-Schützen "Einschulung" für die Klassenlehrerin

Für über 1800 Abc-Schützen beginnt heute der Unterricht. Die Volksstimme
war bei der Einschulungsfeier an Magdeburgs kleinster Grundschule an
der Schmeilstraße dabei.

Von Stefan Harter 08.09.2014, 03:35

Magdeburg l Für 1801 Jungen und Mädchen wird es ab heute an den 36 Grundschulen in kommunaler und freier Trägerschaft in Magdeburg ernst. Nachdem sie mit Begeisterung ihre Schultüten am Sonnabend ausgepackt haben, beginnt heute für sie sowie die Einschüler an den Förderschulen der Unterricht. Ob sie dabei mit gleicher Begeisterung ihre Schulsachen auspacken, wird sich zeigen.

Die Volksstimme begleitete am Sonnabend exemplarisch die Einschulung an der aktuell kleinsten kommunalen Grundschule der Stadt, der GS "Schmeilstraße". Wobei sich klein hier nur auf die Schülerzahl bezieht, platzmäßig ist noch Luft nach oben. Weil die Einrichtung aber seit drei Jahren nur noch eine erste Klasse einschulen darf, sind es mittlerweile nur noch 80 Schüler, die dort lernen - genau die vom Land ausgegebene Mindestgrenze für Grundschulen. "Wir freuen uns, dass wir so viele Schüler unterrichten können", sagt Schulleiterin Martina Klötzing. Denn der Fortbestand ihrer Schule stand zwischenzeitlich durchaus auf der Kippe, die Zusammenlegung mit der Diesdorfer Grundschule wurde von der Verwaltung angedacht. Aufgrund steigender Schülerzahlen, unsicherer Sanierungsmittel für Diesdorf und nicht zuletzt der geplanten Öffnung der Schulbezirke scheint das Thema vorerst ad acta gelegt.

Von derlei schulpolitischen Dingen sollte am Sonnabend aber keine Rede sein. Die 15 Mädchen und 5 Jungen freuten sich zunächst über den Start in die Schule. Die 2. Klasse zeigte ihnen in einem kleinen Programm, was sie dort alles erwartet.

Nicht nur für sie ist es ein Neubeginn. Auch ihre zukünftige Klassenlehrerin erlebte ihre zweite "Einschulung". Denn Lisa Neugebauer hat gerade erst ihr Referendariat abgeschlossen, so dass die 1. Klasse auch ihre erste Klasse überhaupt ist. "Ich bin schon sehr gespannt", sagt die 24-Jährige. Sie wollte auch unbedingt an die "Schmeilstraße", gerade weil sie "nicht so riesig" ist. "Man kennt die Kinder und auch die Eltern viel schneller und besser", ergänzt die Schulleiterin. Und zufälligerweise hatte ihr Vater zudem an der Schule früher Tanzunterricht, erzählt Lisa Neugebauer.

Nach einer ersten kurzen Unterrichtsstunde durften die frischgebackenen Erstklässler endlich ihre heiß erwarteten Schultüten in Händen halten - einige fast größer als sie selbst.