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Unverständnis über 20-Minuten-Takt Rothenseer MVB-Ärger noch nicht verraucht

In Rothensee herrscht immer noch dicke Luft beim Thema MVB. Weil die
Bahnen weiterhin nur im 20-Minuten-Takt fahren sind viele Fahrgäste
verärgert und verständnislos.

Von Stefan Harter 06.03.2015, 02:25

Magdeburg l Auch fast zwei Jahre nach dem Extremhochwasser 2013 ist eine Folge für viele Rothenseer bis heute spürbar: Die Straßenbahnlinie 10 fährt unter der Woche nur alle 20 Minuten in den äußersten Norden. Jede zweite Bahn lässt ihre Fahrgäste an der Pettenkoferstraße aussteigen, wo sie auf die nächste warten müssen, die wieder durchfährt.

Für die meisten ist die Situation bis heute unverständlich, wie erst kürzlich wieder auf der Sitzung der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) deutlich wurde. Magdeburgs Ordnungsbeigeordneter Holger Platz war eigentlich nur gekommen, um über den Hochwasserschutz zu sprechen. Dennoch nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, um ihren Frust über die ihrer Meinung nach unzureichende Straßenbahnanbinung bei ihm abzuladen.

Eine Dame kritisierte zum Beispiel, dass man jeden Morgen beobachten könne, wie gleich mehrere Bahnen vom Betriebshof aus in den Regelverkehr starten. Dabei sei doch ein Argument für den 20-Minuten-Takt gewesen, dass nicht mehrere Bahnen gleichzeitig die Gleise benutzen können, erklärte sie erbost. Ebenso sei es doch fragwürdig, dass die Bahnen am Wochenende alle 15 Minuten fahren. "Warum geht das nicht auch in der Woche?", wollten die Rothenseer von Platz wissen. Weil er dafür gar nicht zuständig ist, musste er passen, versprach aber die Sorgen der Rothenseer an die MVB weiterzugeben. Gleichzeitig riet er der GWA-Runde, Vertreter des Verkehrsunternehmens einzuladen.

Auf Volksstimme-Nachfrage greift MVB-Sprecher Tim Stein dem Anliegen schon eimal vor und erklärt, was es mit den vermeintlichen Missständen auf sich hat. Demnach gilt die Aussage, dass aufgrund von hochwassergeschädigten Stromleitungen nur wenig Bahnen auf einer Strecke fahren können, nur für den Abschnitt zwischen Betriebshof Nord und Barleber See. Dass auf der Strecke davor in Richtung Stadt nicht mehr Bahnen regulär fahren können, liege einzig und allein daran, dass die Wendeschleife am Betriebshof beim Hochwasser schwer beschädigt worden war. Das manuelle Wenden der Bahnen im Betriebshof sei viel zu zeitaufwendig.

Den 15-Minuten-Takt kann man zudem nicht einfach so auf die Woche ausweiten, weil dann das gesamte übrige Streckennetz darunter "leiden" würde. Dieses ist auf entsprechende Anschlussmöglichkeiten in der gesamten Stadt ausgerichtet.

Tim Stein weist außerdem darauf hin, dass die Fördermittelanträge für die Reparaturen der Hochwasserschäden in Rothensee bereits im vergangenen November eingereicht worden seien. "Eine Antwort steht bis jetzt aber noch aus", stellt er fest.