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Staatsbank Neue Säulen für das Dommuseum

Gut Ding will Weile haben: Seit Monaten ist klar, dass die Wobau die
alte Reichsbank als Firmensitz und für ein Dommuseum sanieren wird.
Jetzt haben die vorbereitenden Arbeiten an dem historischen Gebäude
begonnen.

Von Martin Rieß 08.04.2015, 09:10

Magdeburg l Nach sieben Jahren Leerstand tut sich etwas in der ehemaligen Staatsbank an der Kreuzung Breiter Weg/Danzstraße: In der Schalterhalle im Erdgeschoss sind die Säulenreihen wieder komplett. Um Platz für die Bühne der Ausweichspielstätte des Schauspielhauses zu schaffen, waren einige von ihnen entfernt worden. Um die Last des Daches aufzufangen, war im Obergeschoss ein Stahlfachwerk eingezogen worden. Nachdem die Säulen wieder stehen, kann dieses zu großen Teilen wieder entfernt werden. Wobau-Geschäftsführer Heinrich Sonsalla sagt: "Wir benötigen diesen Platz dringend, da wir in unserem neuen Unternehmenssitz die Arbeitsplätze von 85 Mitarbeitern unterbringen müssen." Dabei muss das Unternehmen nicht zuletzt die Belange des Denkmalschutzes beachten, der die einstige Reichs- und spätere Staatsbank als beispielhaft für Bankengebäude aus der Zeit der Weimarer Republik klassifiziert (siehe Infokasten).

Wobau will 2017 einziehen

Mike Rosner ist Bauleiter des kommunalen Immobilienunternehmens und erläutert: "Zurzeit befinden wir uns in der Vorbereitung zum eigentlichen Ausbau." Sprich: Neben den Säulen stehen derzeit das Schließen von Decken und Entkernungsarbeiten an. Daneben laufen Planungen und an diese anschließend die Ausschreibungen. "Offizieller Baustart soll im Jahr 2016 sein, im dritten oder vierten Quartal 2017 soll unsere Verwaltung vom Wilhelm-Höpfner-Ring hier einziehen", sagt Mike Rosner. Für den Ausbau des Hauses möchte das Unternehmen knapp zehn Millionen Euro investieren, nicht enthalten ist darin der Ausbau des Dommuseums. Dieses könnte nach dem derzeitigen Stand im Jahr 2018 eröffnet werden - pünktlich zur heißen Phase in Sachen Kulturhauptstadt-Bewerbung.

Während sich die Wobau in den beiden oberen Etagen und in einem der beiden Kellergeschosse um den kommunalen Wohnungsbestand kümmern wird, mietet die Stadt von der Wobau das Erdgeschoss und das zweite Kellergeschoss für das Dommuseum. Dieses soll hier als Außenstelle des Kulturhistorischen Museums etabliert werden. "Noch ist der Vertrag mit der Stadt nicht unterzeichnet - aber im Moment sieht es so aus, dass wir an das Museum einen ,qualifizierten Rohbau` vermieten", sagt der Wobau-Geschäftsführer. Das bedeutet, dass Fenster und Boden sowie Strom und Wasser vorhanden sind - der komplette übrige Innenausbau liegt aber in den Händen der Stadt. Heinrich Sonsalla: "Wir haben also keinen Einfluss auf den Ausbau des Dommuseums - aber von den Ideen dazu bin ich begeistert." So soll vom Hauptraum des Museums - der alten Schalterhalle - eine direkte Sichtbeziehung zum benachbarten Dom geschaffen werden.

Neuer Eingang fürs Museum

Was das Nebeneinander zweier recht unterschiedlicher Einrichtungen in einem Gebäude angeht - hier sollen zwei eigene Eingangsbereiche eine klare Trennung ermöglichen. Während die Wobau den Haupteingang zum Breiten Weg nutzt und in diesen den Nebeneingang auf der Südseite des Stirngebäudes als barrierefreien Zugang einbezieht, soll auf der Nordseite ein neuer Anbau als Zugang für das Museum errichtet werden. Dieser soll klar als moderne Ergänzung zu erkennen sein - ähnlich wie dies beispielsweise bei der Johanniskirche auf deren Nordseite vor Jahren geschehen ist oder wie es derzeit an der Pauluskirche in der Goethestraße vorgemacht wird. Wobau-Chef Heinrich Sonsalla sagt: "Bezüglich der Umgebung der alten Reichsbank sind aus meiner Sicht zwei weitere Dinge sehr wichtig: Zum einen muss die Gestaltung des neuen benachbarten Domviertels zur Reichsbank wie zum Dom passen. Zum anderen muss aber auch dringend darüber nachgedacht werden, ob die öffentliche Toilette in der Nachbarschaft an eine andere Stelle versetzt werden kann."