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Saisonauftakt SC Magdeburg lädt Flüchtlinge ein

30.07.2015, 20:11

Magdeburg I Die Handballer vom SC Magdeburg haben die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an der Sandbreite am Donnerstagmittag mit einer besonderen Aktion überrascht. 50 Flüchtlinge haben die SCM-Sportler zum Saisonauftakt gegen den französischen Erstligisten Saint-Raphaël Var Handball am 6. August eingeladen.

"Wir wollen mit der Aktion ein Zeichen setzen", sagte Steffen Stiebler, Geschäftsstellenleiter des SC Magdeburg. "Beim SCM haben wir auch Spieler aus mehreren Nationen", so Stiebler weiter. Mit den Freikarten wolle man mit gutem Beispiel vorangehen und ein Zeichen für Integration setzen. Das sei in einer Zeit, in der es in Deutschland beinahe täglich Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte gebe, wichtig.

"Für uns wird das nicht die letzte derartige Aktion gewesen sein", sagte Stiebler der Volksstimme. Die Freikarten sollen auch den Bewohnern der anderen Unterkünfte zugutekommen. Da es sicher mehr Bewerber als Karten gibt, sollen die Tickets unter den Bewohnern in einer Art Losverfahren verteilt werden.Steffen Stiebler war gemeinsam mit den SCM-Spielern Yves Grafenhorst und Jacob Bagersted zur Flüchtlingsunterkunft an der Sandbreite gekommen. "Wir Sportler sollten ein Vorbild sein", sagte SCM-Linksaußen Grafenhorst.

Und die Anstrengungen werden für Magdeburg in den kommenden Monaten noch mal steigen. Am Donnerstagmorgen hat die Stadtverwaltung die neuen Zuweisungszahlen des Innenministeriums bekommen. Demnach werden in der Landeshauptstadt im August 251 neue Flüchtlinge und Asylbewerber erwartet. "Anfang des Jahres haben wir noch mit 108 Zuweisungen gerechnet", sagte Heike Schulz, Leiterin des Sozial- und Wohnungsamtes Magdeburg. Das stelle die Stadt vor neue Herausforderungen.

Nach Informationen der Volksstimme werden im Rathaus gerade die Kapazitäten aller Unterkünfte ausgelotet. Nach der Rückkehr von OB Lutz Trümper aus seinem Sommerurlaub soll dann über die weitere Vorgehensweise diskutiert werden. So steht etwa auch die Eröffnung einer weiteren Gemeinschaftsunterkunft zur Debatte. Im Gegensatz zu anderen Städten wie etwa Dresden will man in Magdeburg eine Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten unbedingt vermeiden. "Wir sind optimistisch, dass wir das schaffen", sagte Schulz auf Nachfrage.