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Sporthallen-Bau Neue Gieselerhalle am Lorenzweg

Magdeburg braucht eine Sporthalle mit 1500 bis 1800 Zuschauerplätzen. Der Sportausschuss favorisiert einen Neubau am Lorenzweg.

Von Martin Rieß 26.08.2015, 22:56

Magdeburg l Noch gilt der 2013er Stadtratsbeschluss, dass die Hermann-Gieseler-Halle für den Sport saniert wird. Nachdem die Verwaltung dafür aber Kosten von 22 Millionen Euro prognostiziert, möchte sie diesen Beschluss vom Stadtrat kippen und den Weg frei für einen Ersatzneubau machen lassen.

Die Verwaltung hatte als Standort ein Gelände am Stadion im Ostelbischen ins Gespräch gebracht. So rechte Begeisterung mochte angesichts der dortigen Verkehrssituation aber nicht aufkommen. Der Sportausschuss, der den Vorschlag zum Ersatzneubau am Dienstag dem Stadtrat zur Zustimmung empfohlen hat, folgte daher auch dem Änderungswunsch der SPD-Fraktion, den Neubau am neuen Gymnasium am Lorenzweg errichten zu lassen.

Die Verwaltung hatte die Idee geprüft und ebenfalls für gut befunden: Dank des Gymnasiums werde es hier eine gute Auslastung der Einrichtung geben. Vor der Tür soll künftig die Straßenbahn auf der neuen Nord-Süd-Trasse halten. Und einige Parkplätze gibt es am Baudezernat bereits - zu Wettkämpfen am Abend und an Wochenenden könnten die gut genutzt werden. Und: Das Gelände ist groß genug, so dass die Stadt keine neuen Grundstücke erwerben muss.

Randaus Ortsbürgermeister und SPD-Fraktionsmitglied Günther Kräuter hat einen weiteren Vorteil ausgemacht: Zwar sei er leidenschaftlicher Ostelbier und freue sich über jede Ansiedlung in dem Gebiet. So hochwassersicher wie der Lorenzweg werde Brückfeld aber nie sein.

Grünen-Stadtrat Jürgen Canehl sorgt sich indes um die Zukunft der Hermann-Gieseler-Halle aus der Bauhaus-Zeit. Gemeinsam mit der Linke-Fraktion haben die Grünen die Initiative ergriffen, für die Halle einen denkmalgerechten Erhalt zu sichern. Und zwar ohne dass hier eine Konkurrenz für den Handel in der Innenstadt entsteht. "Es muss verhindert werden, dass die Hermann-Gieseler-Halle leersteht und dass hier etwas Ähnliches passiert wie mit der Hyparschale." Ein entsprechender Antrag für den Stadtrat ist formuliert.

Dass die Diskussion kein harmonisches Vergnügen war, zeigen derweil knappe Abstimmungsergebnisse zu Unterpunkten der Vorlage. So kritisierte Linke-Stadtrat Oliver Müller die fehlende Zeit, sich während der Sommerpause mit seinen Fraktionskollegen zum Thema austauschen zu können. Er mutmaßt, dass dies bewusst so gehandhabt werde.