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Aufgespießt: Sieg wird für viele Gastwirte teuer Bei Tor Rabatt - oder auch nicht

10.07.2014, 01:24

Brötchen, Brillen, Bier: Wenn die deutsche Nationalelf bei der WM ein Tor schießt, gibt es vieles billiger oder umsonst. Eine clevere Werbe-Idee, dachten sich viele Geschäftsinhaber. Doch nun wird es für manche teuer.

Ein Tor, ein Gratis-Brötchen: In den rund 100 Filialen der Bäckerei-Kette Büsch im Rheinland war am Mittwochmorgen die Hölle los. "Wir haben unsere Kapazität voll ausgereizt", sagte der Geschäftsführer Michael Trosdorff.

Freibier in Strömen floss in der Hamburger Gaststätte "Landhaus Walter". Der Betreiber hatten den Fans für jeden Treffer der Nationalelf ein 50-Liter-Freibierfass versprochen - und dann auch ausgeschenkt. Mit so viel Freibier habe niemand gerechnet, sagte Wirtin Susanne Westphal. Aber in Anbetracht des Sieges sei das zu verschmerzen.

WM-Rabattangebote brachten am Mittwoch Mitarbeiter der Parfümerie Booß ins Schwerin in Schwitzen. Sie bot wegen des deutschen Sieges 30 Prozent Rabatt an. Das lohne sich, sagte Geschäftsführerin Petra Schwarzbach. Beim 4:0-Sieg der Deutschen gegen Portugal habe der Laden fünf- bis sechsmal so viel eingenommen wie an einem normalen Geschäftstag.

"Zehn Prozent Rabatt pro Tor", hieß es bei der Optikerkette Smarteyes. Die Folge: "Das Telefon steht nicht still", sagte Filialleiter Daniel Mohrs in Trier. Besonders gut gingen bessere Gleitsichtbrillen weg, die nun statt 500 Euro noch etwa 150 Euro kosteten.

Reichlich Bestellungen gab es am Mittwoch bei Pajam Herr, Chef einer Pizzeria in Bad Kreuznach. Er hatte auch zehn Prozent Rabatt pro Tor versprochen - maximal aber 50 Prozent. "Heute holen fünfmal so viele Kunden ihre Pizza bei mir ab", sagte er. Verdienen werde er wohl an diesem Tag nichts. Für ihn sei dies aber eine gute Werbung.

Lange Gesichter gab es hingegen vor einer Weinhandlung in der Schweriner Innenstadt. Diese hatte mit fünf Prozent Rabatt je Tor der Deutschen (maximal 25 Prozent) geworben. Doch nach dem 7:1 standen die Kunden am Mittwoch vor verschlossenen Türen - wegen Krankheit geschlossen, hieß es auf einem Schild im Fenster.