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Entlang der Elbe Elberadweg lockt immer mehr Touristen an

Der Elberadweg zieht immer mehr Urlauber an. Hoteliers und Gastronomen berichten von einer stetig wachsenden Zahl von Gästen.

Von Oliver Schlicht 04.08.2012, 05:22

Magdeburg l Die aktuelle Ausgabe des Elberadweg-Handbuches listet 538 radfreundliche Unterkünfte auf. 208 dieser Unterkünfte befinden sich in Sachsen-Anhalt. Viele Hotels und Gastronomen sprechen von einer stetigen Zunahme der Zahl der Fahrradtouristen. So stiegen zwischen April und Juni 2012 im Hotel "Die grüne Zitadelle" im Magdeburger Hundertwasserhaus 50 Prozent mehr Radfahrer-Gäste ab als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Anzahl dieser Gäste bewege sich monatlich zur Hauptsaison im mittleren dreistelligen Bereich. Das 42-Zimmer-Hotel verdoppelte kürzlich die Anzahl seiner Fahrradschließfächer von 20 auf 40 Stück.

Die Ferienanlage "Erlebnisdorf Parey" im Jerichower Land mit derzeit 60 Betten steigerte den Übernachtungsumsatz im Zeitraum März bis Juli 2012 auf knapp 80000 Euro - im gleichen Vorjahreszeitraum waren es kurz nach Fertigstellung der Anlage 19260 Euro. Jeder vierte Gast im "Erlebnisdorf" kommt vom Elberadweg.

Auch die "Campinginsel" in Havelberg bestätigt den Fahrrad-Boom. Seit 2005, so der Campingplatzbetreiber, steigere sich jährlich die Zahl der Fahrradtouristen um 10 bis 15 Prozent. Nur die Zahl der Touristen mit Reisemobilen verzeichne mit Steigerungsraten von etwa 20 Prozent in Havelberg einen noch stärkeren Zuwachs.

Nach einer aktuellen Befragung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) wurde der Elberadweg in diesem Jahr bereits zum achten Mal in Folge zu Deutschlands beliebtestem Fernradweg gewählt. Der ADFC schätzt, dass derzeit jährlich etwa 155000 Fernradler auf dem insgesamt 1220 Kilometer langen Weg zwischen Hamburg und Spindlermühle in Tschechien unterwegs sind. 2011 ergab eine groß angelegte Befragung des Tourismusverbandes Elbe-Börde-Heide unter Rad-Touristen, dass die Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen mit 58 Prozent am stärksten vertreten ist. Die meisten Radwanderer kommen aus Nordrhein-Westfalen (16,1 Prozent), Bayern (11,4 Prozent) und Sachsen (10,7 Prozent).

In den vergangenen zwei Wochen hat Volksstimme-Reporter Oliver Schlicht zwischen Aken (Anhalt-Bitterfeld) und Havelberg (Landkreis Stendal) mit dem Fahrrad Teile des Elberadweges erkundet. Fünf Abschnitte hat er befahren. Der Journalist sprach mit Radwanderern und besuchte Unternehmer, die dem Fahrradtrend gefolgt sind. Seine Erfahrungen lesen Sie ab heute in der fünfteiligen Serie "Immer der Elbe nach".