Dispozinsen sind im Schnitt gesunken

Berlin (dpa/ksi) l Das niedrige Zinsniveau drückt offenbar auch die Dispozinsen. Im Durchschnitt sind die Dispozinsen nach Angaben der Stiftung Warentest im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gefallen und liegen jetzt bei 9,91 Prozent.

Allerdings gibt es die niedrigeren Dispozinsen häufig nur bei Kontomodellen, die einen hohen Kontoführungspreis haben. Für Kunden lohnen sich solche Kontomodelle nach Ansicht der Tester oft nicht, auch wenn sie regelmäßig den Dispokredit nutzen.

Insgesamt verglichen die Experten für die Zeitschrift „Finanztest“ die Überziehungszinsen von insgesamt 1424 deutschen Banken und Sparkassen. Der höchste Zins lag in der Untersuchung bei 13,75 Prozent, der niedrigste bei 4,24 Prozent. Unrühmlicher Spitzenreiter beim Dispozins sei die Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost (Direkt- und Klassik-Konto) mit 13,75 Prozent, berichtet Finanztest.

Auch einige Banken und Sparkassen aus Sachsen-Anhalt sind im Test dabei. Die Bandbreite reicht von sechs bis zwölf Prozent. Teilweise gibt es aber auch innerhalb eines Kreditinstituts Unterschiede zwischen Konten. Die Stadtsparkasse Magdeburg nimmt im Tarif „Basis/Online“ 11,6 Prozent, im Tarif „Komfort“ 8,6 Prozent Dispozins. Landesweiter Spitzenreiter ist die Volksund Raiffeisenbank Zeit mit 12,5 Prozent. Die Ergebnisse zu weiteren Geldinstituten in Sachsen-Anhalt können in der Zeitschrift sowie im Internet unter www.test.de/dispo nachgelesen werden.

Am wenigsten müssen Kunden dagegen bei Direktbanken wie der Deutschen Skatbank mit dem Trumpfkonto zahlen, wenn sie ins Minus rutschen, 4,24 Prozent. Knapp dahinter liegt das Servicekonto der Augsburger Aktienbank mit 4,8 Prozent. An diesen Zinssatz reicht kaum eine Filialbank heran. Auffällig: Einige Geldinstitute informierten ihre Kunden auf ihren Internetseiten nicht eindeutig und verständlich über die Höhe des verlangten Dispozinses – und das, obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet sind.