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Gesunde Ernährung Kohlenhydrate gehören auf den Speiseplan

Finger weg von Kohlenhydraten? Ganz gesund ist das nicht. Wer gesund leben will, nutzt Kohlenhydrate aus Vollkornbrot und Hülsenfrüchten.

05.01.2016, 23:01

Potsdam (dpa) l Low-Carb gilt als einer der Diät-Tipps schlechthin. Doch lässt sich die Kohlenhydratzufuhr so einfach reduzieren? Und wie gesund ist der Diät-Trend überhaupt? „Prinzipiell kann man sogar ganz ohne Kohlenhydrate leben, weil sie nicht essenziell sind“, sagt Prof. Andreas Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam. Die Ernährung der Inuit etwa besteht nur aus Eiweißen und Fetten. Trotzdem rät der Experte vom völligen Verzicht ab. „Das ist nicht gesund.“ Denn der menschliche Körper sei an Ballaststoffe und Vitamine aus Getreide & Co. gewöhnt.

Pfeiffers Empfehlung ist, etwa 40 bis 50 Prozent seiner Ernährung mit Kohlenhydraten zu bestreiten. „Wenn es geht, setzt man vor allem auf langsam resorbierbare Kohlenhydrate.“ Die sind zum Beispiel in Vollkornbroten mit ganzen Körnern enthalten. „Sobald Körner gemahlen sind, sind sie nicht mehr langsam resorbierbar“, sagt der Wissenschaftler.

Bohnen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte liefern ebenfalls lang resorbierbare Kohlenhydrate. Weil sie auch Mikronährstoffe, Vitamine und Ballaststoffe enthalten, sind diese Produkte laut Pfeiffer eine gute Ergänzung für einen gesunden, ausgewogenen Speiseplan.

Für Produkte mit viel Stärke wie Reis, Weißbrot und Kartoffeln gilt das weniger. Die enthaltenen Kohlenhydrate würden schnell aufgenommen und machten rasch wieder Hunger, erläutert Pfeiffer. „Als gesunder, schlanker Mensch ist der Verzehr weniger problematisch, da man die Kohlenhydrate verbrennt.“ Menschen mit hohem Blutdruck, einer Fettstoffwechselstörung oder Diabetes sollten jedoch lieber auf diese Kohlenhydrat-Lieferanten verzichten.