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Förderprogramm Endlich Geld für Schulen und Kitas

30 Schulen und Kitas in Sachsen-Anhalt bekommen in den nächsten Tagen Förderschecks über fast 60 Millionen Euro.

Von Jens Schmidt 11.02.2017, 00:01

Magdeburg l „Wir brauchen das Geld dringend, unsere Grundschule in Hermsdorf platzt aus allen Nähten“, erzählt Kerstin Pitschmann, Vize-Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde. Derzeit drängen sich 150 Kinder im betagten Gebäude, künftig sollen es gar 200 sein, da Schüler aus umliegenden Dörfern hinzukommen. Daher braucht Hermsdorf einen größeren Neubau. Die 4,7 Millionen Euro Baukosten hätte die Gemeindekasse überfordert - doch nun legen EU und Land 3,5 Millionen Euro hinzu.

Wie in vielen Gemeinden Sachsen-Anhalts werden kleinste Schulen und Kitas geschlossen und auf größere Standorte konzentriert. Entweder wird gleich neu gebaut - oder gründlich saniert. Angenehmer Nebeneffekt: gedämmte Wände, neue Fenster und bessere Heizkessel lassen die Heizkosten schmelzen. In einer alten Dorfschule kommen im Jahr schnell 10.000 Euro fürs Heizgas zusammen, nach der Sanierung soll sich der Betrag locker halbieren.

Das Land hat bereits vor Jahren damit begonnen, für das groß angelegte Sanierungsprogramm (Name: „Stark III“) EU-Töpfe anzuzapfen. In der ersten Förderrunde wurden bis 2014 fast 100 Schulen und Kitas auf Vordermann gebracht. Die zweite Runde geriet ins Stocken. Eigentlich sollten für die nächsten 30 Schulen schon voriges Jahr die Bautrupps anrücken. Doch die EU hatte - auch wegen einiger Förderskandale - ihre Förderregeln verschärft.

Es mussten erst alle 30 Vorhaben durchleuchtet sein, ehe es Geld gibt. Fortlaufende Bewilligungen sind jetzt tabu. Das kostet Zeit. „Die Verfahren müssen dringend vereinfacht werden“, sagt Finanzminister André Schröder (CDU) mit Blick auf Brüssel. Doch: Für diese Förderperiode macht er sich keine Hoffnungen. Das heißt: Es bleibt bis 2020 kompliziert. Schon liegen die nächsten 115 Anträge auf dem Tisch. Dennoch ist Schröder optimistisch: „Das Geld reicht, um den größten Teil unserer Schulen und Kitas zu sanieren.“

Gefördert werden „bestandsfähige“ Projekte, so müssen Schulen auch künftig mindestens 100 Schüler haben. 25 Prozent der Kosten tragen die Kommunen. Für ärmere Gemeinden gibt es in diesem Jahr ein Extra-Programm vom Bund, da sind nur 10 Prozent Eigenanteil fällig.