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Flüchtlinge Innenminister prüft Zahl der Unterkünfte

Nur die Hälfte der Plätze ist belegt. Das Land will Erstaufnahmeeinrichtungen nur noch in Halberstadt und Stendal betreiben.

25.08.2016, 23:01

Magdeburg l Die Landesregierung stellt die Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt auf den Prüfstand. Das bestätigte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) der Volksstimme.

Derzeit betreibt das Land vier Standorte: Die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) in Halberstadt sowie die Landesaufnahmeeinrichtungen in Halle, Klietz und Magdeburg (jeweils mit weiteren Außenstellen). Aktuell sind jedoch nicht einmal die Hälfte der 4580 Plätze belegt. „Wir stehen in der Pflicht, unsere Planungen anzupassen“, sagte Stahlknecht.

Bis Ende Juli haben in diesem Jahr 6972 Flüchtlinge Sachsen-Anhalt erreicht – mit etwa dreimal so vielen Menschen hatte man anfangs gerechnet. Aufgrund der sinkenden Zahlen müsse es das Ziel sein, dass es künftig nur noch zwei Standorte gebe, sagte Stahlknecht. Der Innenminister will Kosten sparen. Er erhofft sich „erhebliche Effekte“ für den Landeshaushalt.

Die Zast in Halberstadt bleibt der größte Standort. Nach Informationen der Volksstimme soll die zweite Aufnahmeeinrichtung in Stendal entstehen (1000 Plätze). Dort wird ab Herbst ein ehemaliges Kasernengelände der DDR-Grenztruppen umgebaut. Von den anderen angemieteten Immobilien will sich das Land Stück für Stück trennen.

Das ist in vielen Fällen jedoch gar nicht so einfach: In Genthin hält das Land beispielsweise einen ehemaligen Einkaufsmarkt als Reserveobjekt vor (500 Plätze). Die Immobilie ist für drei Jahre angemietet, soll aber voraussichtlich ungenutzt bleiben. Kostenpunkt bis 2019: Etwa 1,76 Millionen Euro. Auch die Kommunen im Land versuchen, Mietverträge zu kündigen.