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Handwerk Politisch ungeschickt

Wahlkampfversprechen wie Prämien für Meister müssen auch bei knappen Kassen eingelöst werden.

21.03.2017, 23:01

Im Norden Sachsen-Anhalts haben in diesem Jahr nur 150 Nachwuchshandwerker ihren Meisterbrief erhalten – so wenige wie noch nie. Das Handwerk, eine wichtige Stütze der Wirtschaft des Landes, steht vor einem riesigen Fachkräftemangel, viele Betriebe könnten bald vom Markt verschwinden.

Nicht umsonst haben die Kammern die Einführung einer Gründungsprämie für Meister gefordert. Richtigerweise haben CDU und SPD ihnen diese auch zugesagt. Vor diesem Hintergrund ist es politisch äußerst ungeschickt, wenn Finanzminister André Schröder nun auf die Bremse tritt und für erhebliche Verunsicherung sorgt.

Für wichtige Anliegen wie die Prämie muss das Land Geld lockermachen, es geht hier auch um die Einhaltung eines zentralen Wahlversprechens. Wenn Geld fehlt, müssen die Prioritäten im Haushalt eben nachjustiert oder andere Einnahmequellen erschlossen werden. Das sollte Wirtschaftsminister Armin Willingmann seinem Kabinettskollegen nochmals verdeutlichen.