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KuMo-Night Punkrock begegnet Benefiz

Die Mitglieder vom Verein Kulturmotor Wernigerode veranstalteten die erste KuMo-Night nach der Sommerpause.

Von Kerstin Jäger 06.10.2015, 23:01

Wernigerode l Wenn eine Deutschrockband mit einer 21-jährigen Erfolgsgeschichte zum ersten Mal nach Wernigerode kommt, spricht sich das schnell herum. Am vergangenen Sonnabend besuchten viele Punk-Rock-Fans das Jugendhaus Center in der Benzingeröder Chaussee, nur um diese eine Band spielen zu sehen: Zaunpfahl aus Teterow. „Als wir hörten, dass die drei Jungs hier auftreten würden, mussten wir unbedingt dabei sein“, erzählte Mareike Selz, die mit ihrem Freund aus Ilsenburg angereist waren. Der Headliner sorgte zusammen mit den Jungs von Ostbrut und Piratenpapst für ein volles Haus und unterstützte aktiv die vom Kulturmotor organisierte Spendensammlung für Flüchtlinge.

Die sechs Mitglieder des gemeinnützigen Vereins richten seit der Gründung im Jahr 2007 ihren Fokus auf die Jugendarbeit. Das schließt unter anderem die Förderung von Newcomer-Bands aus der Region ein. „Wir versuchen einmal im Monat ein Konzert auf die Beine zu stellen und veranstalten Spieleabende, damit die Jugend immer etwas zu tun hat“, berichtete Christian Borger. Genau wie die restlichen Mitglieder ist der 27-Jährige Vereinsvorsitzende berufstätig. In seiner Freizeit setzt er sich für die Bildung eines neuen kulturellen Veranstaltungszentrums in Wernigerode ein. Unterstützung erhält der Verein von der Stadtjugendpflege, die jeden zweiten Sonnabend die Räumlichkeiten des Jugendhauses „Center“ zur Verfügung stellt. Zum Tag der Deutschen Einheit erweckte der Kulturmotor den Punk-Rock zum Leben und startete das zweite Live-Rockkonzert in diesem Jahr.

Ab 20 Uhr konnten die grellgelben Ticketbänder am Einlass gekauft werden. Baustrahler und zu Lampen umfunktionierte Tonnen beleuchteten den Parkplatz des Jugendhauses. Bereits von draußen hörte man die erste Band proben. Martin und Heiko von Ostbrut verputzten während des Soundchecks ihre Nudeln und schienen noch relativ gelassen. „Wir freuen uns darauf, endlich wieder spielen zu dürfen. Im April war unser letztes Konzert und seitdem basteln wir an neuen Liedern“, verriet Gitarrist Martin. Gegen 21 Uhr ging es für die drei Punk-Rocker aus Burg auf die Bühne.

Eine Stunde später wurden sie von Piratenpapst abgelöst. Die fünf Jungs aus Strausberg treten oft gemeinsam mit Zaunpfahl auf und hegen eine offensichtliche Sympathie füreinander. Sänger Toni trug ein schwarzes Zaunpfahl-Shirt und lud Goethe, Gitarrist und Sänger von Zaunpfahl, für einen gemeinsamen Song auf die Bühne. Kurz vor Mitternacht waren dann alle Augen auf die Hauptband gerichtet, die ihren Anhängern einheizte.

Die KuMo-Night war so erfolgreich wie schon lange nicht mehr. 95 Besucher aus dem gesamten Harzkreis und darüber hinaus kamen zum Konzert. „Wir sind sehr zufrieden. Von den Gästen und den Bands haben wir ein gutes Feedback bekommen“, sagt Christian Borger. Die zuvor angekündigte Spendensammlung kam ebenfalls gut an. Bereits vor dem Konzert brachten Helfer die ersten Sachspenden vorbei.

So kamen zwischen 18 und 20 Uhr verschiedene Kleidungsstücke, Süßigkeiten und vor allem Hygieneartikel sowie zahlreiches Spiel- und Lernzeug für Kinder zusammen. Zaunpfahl setzte noch einen drauf und spendete nach dem Konzert Fanpullover und Schals. Der große Erfolg dieser KuMo-Night lässt die Vereinsmitglieder positiv in die Zukunft blicken. Doch für erfolgreiche Projekte brauche man engagierte Helfer. „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied und weitere Sponsoren“, teilte Christian Borger mit. Am 14. November folgt das nächste Konzert mit Abratul, einer Wernigeröder Iron-Maiden-Coverband.