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Weltruhm Der Künstler, der einen Traum hat

Wenn Christian Lühe über seine fotorealistischen Kunstwerke spricht, merkt man ihm an, dass ihn sein Hobby glücklich macht.

Von Malte Schmidt 04.11.2015, 02:00

Salzwedel l Chatten, tweeten, liken, bloggen und posten: Soziale Netzwerke sind im Trend und für viele Deutsche längst zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden – auch für den Salzwedeler Christian Lühe.

So ist er vor einigen Jahren den Netzwerken Facebook und Instagram beigetreten, um seinen Bekanntheitsgrad zu vergrößern. Das hatte laut Lühe damals den Vorteil, dass Menschen weltweit auf seine Kunstwerke aufmerksam geworden wären.

„Ich habe zu dieser Zeit immer mehr Anfragen bekommen, ob ich für Interessenten Bilder malen könnte“, verrät der Hobby-Künstler. Teilweise haben bekannte Facebook-Seiten seine Werke sogar geteilt, wodurch er mehrere Tausend Gefällt-mir-Klicks auf seine Beiträge erhalten hat. Zeiten, über die sich der 26-Jährige freut und die ihn bis heute international in der Szene bekannt gemacht haben.

Jedoch kämpft Lühe, wie auch andere Facebook-Seiten-Betreiber, damit, dass seine Beiträge überhaupt noch gesehen werden. So ist die Reichweite von Facebook-Beiträgen, die früher organisch (= nicht bezahlt) besser gelaufen sind, in den vergangenen Jahren zum Teil drastisch gesunken. Frei nach dem Motto: Wer kein Geld ausgibt, um Werbeanzeigen zu schalten, darf nicht mitspielen und muss zugucken.

Was heißt das nun für einen Künstler wie Christian Lühe? Momentan hat der 26-Jährige 3595 Gefällt-mir-Klicks auf seiner Facebook-Seite. Nimmt man beispielsweise eine Liste als Grundlage, auf der Jon Loomer, Facebook-Marketing-Experte, die Durchschnittswerte für die organische Reichweite von Facebook-Beiträgen aufgelistet hat, so sehen nur ein Bruchteil der Lühe-Fans überhaupt seine Beiträge in ihrer Chronik – laut Loomer rund 13,8 Prozent. Das entspricht rund 496 Fans. Denn je mehr Fans ein Künstler, Musiker, Comedian oder irgendwer anderes hat, desto weniger werden dessen Beiträge prozentual gesehen. Dass man damit keinen „Reichweiten-Contest“ mehr gewinnen kann, um neue Fans zu generieren, scheint offensichtlich.

Laut Christian Lühe wäre das zwar sehr schade, weil er kein Geld für Werbung auf Facebook ausgeben will, jedoch hindere ihn das nicht, seiner größten Leidenschaft ununterbrochen nachzugehen – der Kunst. Denn sie ist – wie er selbst sagt – ein Ventil für ihn. Er kann in den Stunden, in denen er einen Stift oder eine Airbrush-Pistole in seinen Händen hält, abschalten. „Das ist wirklich schön. Jedoch achte ich auch darauf, dass ich nicht zu viele Anfragen annehme.“ Das habe auch einen ganz bestimmten Grund: „Sonst arbeitet man irgendwann wie ein Werk und da kann es leicht passieren, dass man keinen Spaß mehr hat und Fehler macht“, schätzt Christian Lühe ein.

Sein Traum ist es, mit seinen Werken weltweit bekannt zu werden, dass Menschen irgendwann auf Anhieb sagen können: „Das ist ein Lühe!“

Kunst-Fans gelangen mit folgendem Short-Link auf seine Facebook-Seite:
https://goo.gl/q5kfwh