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Politischer Salon Ein hoher Preis

Wieder hat Haseloff die Ruhe in der Koalition teuer erkauft. Wie lange geht das noch gut?

Von Michael Bock 01.12.2016, 00:01

Ministerpräsident Haseloff hat Innenminister Stahlknecht in den Senkel gestellt. Der Minister hatte bekräftigt, er werde sich mit Kubitschek, dem Vordenker der rechtsnationalen und rechtsextremen Szene, argumentativ auseinandersetzen. Stahlknecht hat das Format, den Rechten Paroli zu bieten. Doch dann pfiff ihn Haseloff eilig zurück. Damit hat er Stahlknecht, der als ein möglicher Kronprinz gilt, geschwächt. Zugleich hat er SPD-Parteichef Lischka, die politische Konkurrenz also, gestärkt.

Haseloff hat einen wichtigen CDU-Minister desavouiert, um die fragile Koalition wieder einmal zu retten. Ja, er hat versucht, Schaden zu begrenzen. Doch um welchen Preis? Stahlknecht hat die Rückendeckung des CDU-Landeschefs und des Generalsekretärs. In der CDU wächst der Unmut, dass Haseloff den kleinen Partnern mehr Zugeständnisse macht, als ihnen nach dem Wahlergebnis zustünden. Auch diesmal hat Haseloff die Ruhe teuer erkauft. Wie lange lässt sich das die CDU noch gefallen?