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Prozess Unerfüllte Liebe endet blutig

Ein 34-Jähriger soll am Neujahrsrmorgen eine Frau mit einem Messer in Magdeburg lebensgefährlich verletzt haben. Nun steht er vor Gericht.

Von Matthias Fricke 13.04.2016, 01:01

Magdeburg l Mit zahlreichen Messerstichen soll ein 34-jähriger Magdeburger eine 27-Jährige in der Nacht zum 1. Januar 2016 lebensgefährlich verletzt haben. Der Arbeitslose muss sich seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Magdeburger Landgericht verantworten.

Die Silvesterfeier in der Wohnung zweier Frauen im Stadtteil Stadtfeld beginnt friedlich. Es wird reichlich Alkohol trunken. Eingeladen ist auch der Angeklagte Christoph K.. Er kennt eine der beiden Frauen seit mehr als zehn Jahren, seine beste Freundin Nancy K.. Mit ihr hatte er früher auch eine Beziehung. Das alles sollte aber längst Geschichte sein. Denn Nancy K. hat sich inzwischen mit ihrer Freundin verlobt. Das Verhältnis des Trios war zwischenzeitlich so gut, dass beide Frauen den zum Teil als geistig-behindert eingestuften Angeklagten als Trauzeugen benennen wollten.

Doch in jener Nacht kommt alles anders. Weil der Angeklagte noch immer ein Bild von Nancy K. auf dem Bildschirm seines Handy hat, kommt es zum Streit. Er sollte das Foto endlich löschen, was er aber nicht macht. Zu diesem Zeitpunkt, kurz nach Mitternacht, sind beide alleine in der Küche. Christoph K. greift laut Staatsanwaltschaft zu einem Messer und sticht mehrmals auf das Opfer ein. Weil die Klinge am Griff abbricht, nimmt er sich ein zweites Küchenmesser aus der Spüle und sticht weiter auf Kopf und Oberkörper der jungen Frau ein. Sie bricht zusammen. Christoph K. steht über ihr. In dieser Situation kommen zwei Partygäste dazu. Sie ziehen ihn vom Opfer weg, rufen den Notarzt und werfen den Angeklagten aus der Wohnung. Der geht blutverschmiert nach Hause und wird am Vormittag von der Polizei festgenommen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Nancy K. bleibt 13 Tage im Krankenhaus und ist immer noch arbeitsunfähig. Das Messer hat ihren Magen durchstoßen, ein Teil der Lunge kollabierte.

Das Opfer glaubt, dass der Angeklagte sie noch immer liebe: „Er hat sich sogar die Anfangsbuchstaben meines Namens eintätowieren lassen.“

Der 34-Jährige spricht hingegen von Notwehr. Er habe Angst vor ihr gehabt und sie sei ausgerastet. In Briefen aus der U-Haft entschuldigt er sich aber wiederum für alles. Der Prozess wird heute fortgesetzt.