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Elch im Landkreis Wittenberg gesichtet

Elche galten in Deutschland als ausgestorben - doch ab und an kommen die großen Tiere aus Polen oder Tschechien zurück. Nun wurde ein Elch bei Wittenberg gesichtet.

12.07.2016, 12:15

Wittenberg (dpa/sa) - Ein wildlebender Elch ist südlich von Wittenberg gesichtet worden. Beobachtet und gefilmt hat das Tier der 39-jährige Marcel Burdack am Samstagabend bei Pratau. Er stand plötzlich auf der Straße, ist dann aber ganz ruhig auf ein Feld gelaufen, berichtete Burdack der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Er filmte den Elch mit dem Handy, auch um einen Beweis für die Begegnung zu haben. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung darüber berichtet.

Das ist ein absolut seltenes Phänomen, sagte die Mitarbeiterin der Jagdbehörde im Landkreis Wittenberg, Nadine Frank. Behördlich werde nichts unternommen. Wir lassen ihn in Ruhe durchziehen. Jäger Karl Berthold von der Kreisjägerschaft sagte, dass es sich um ein junges weibliches Tier handeln könnte. Eine Gefahr geht von Elchen nicht aus, sagte Berthold. Wahrscheinlich stamme das Tier aus Polen.

In den vergangenen Jahren waren ab und an Elche in Deutschland aufgetaucht - im Kreis Wittenberg wurde bereits 2008 ein Jungbulle gesichtet. Im August 2014 verirrte sich ein Elch in ein Bürohaus in Dresden. Er wurde betäubt, in Ostsachsen ausgesetzt und mit einem Sender ausgestattet, der drei Mal am Tag seinen Aufenthaltsort sendet. Derzeit befinde sich der Büroelch in Polen, erklärte der Biologe Michael Striese von der Gesellschaft für Naturschutz und landschaftsökologische Forschung Lutra in Boxberg.

Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" mit Video

Positionspapier WWF zur Rückkehr des Elches nach Deutschland