1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Hochschulen werben mit Kampagne um Studenten

Hochschulen werben mit Kampagne um Studenten

Werden Sachsen-Anhalts Hochschulen in Zukunft noch genügend Studenten haben? Die demografische Entwicklung macht es ihnen schwer. Die Einrichtungen haben sich jetzt dazu etwas einfallen lassen.

17.02.2017, 15:09

Berlin/Magdeburg (dpa/sa) - Abitur mit 17, Bachelor mit 20 und dann ab auf den Arbeitsmarkt. Nach Einführung des achtjährigen Gymnasiums und der Bologna-Reform haben Schüler und Studenten heute deutlich weniger Zeit, ihre Bildung abzuschließen als noch vor zehn Jahren. Auf der Strecke bleibt dabei vieles, das man nicht aus Büchern oder in Vorlesungen lernen kann. Dieser Entwicklung wollen die sieben staatlichen Hochschulen Sachsen-Anhalts in den kommenden Jahren entgegenwirken - und mit einer Kampagne um Studenten werben.

Um das Studium in Sachsen-Anhalt zu entschleunigen und gleichzeitig beliebter zu machen, haben sich die Hochschulen zur Initiative "Studiere, was dich wirklich weiterbringt" zusammengeschlossen. Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) stellte das Projekt gemeinsam mit Vertretern von Hochschulen und aus der Wirtschaft am Freitag in Berlin vor. "Bei aller Beschleunigung, die mit dem Bologna- Prozess einhergegangen ist, darf die Persönlichkeitsentwicklung nicht zu kurz kommen", forderte er.

Niemand könne sagen, wie die Arbeitswelt in Zukunft aussieht, sagte die Leiterin der Initiative, Anette Scholz. Sicher sei aber, dass Werte wie Flexibilität, Individualität und Wandelbarkeit immer wichtiger werden. Damit Studenten diese Eigenschaften entwickeln können, wollen die Unis in Zukunft mehr Freiraum im Studium schaffen. So sollen sich die bei ihnen Eingeschriebenen besser in Projekten neben ihren Lehrveranstaltungen wie Campus-Sendern oder Studentenjobs engagieren können.

Mit verschiedenen Tools und Informationsangeboten wollen die Initiatoren Schüler aus ganz Deutschland von einem Studium in Sachsen-Anhalt überzeugen. Zentraler Bestandteil der Kampagne ist das Webportal wirklichweiterkommen.de. Ein Persönlichkeitstest auf der Seite soll die Studieninteressierten spielerisch zur Selbstreflexion motivieren, eine Suchmaschine Orientierung bieten im Angebot der mehr als 300 grundständigen Studiengänge im Land. Beworben wird die Initiative in erster Linie in den sozialen Medien.

Die neuen Bundesländer hatten sich im Hochschulpakt 2020 dazu verpflichtet, in Zukunft mehr Studenten aufzunehmen, als Abiturienten die Schulen ihres jeweiligen Landes verlassen. Laut Willingmann erfüllt Sachsen-Anhalt diese Vorgabe. Allerdings stammten nur 25 Prozent der Studenten aus den alten Bundesländern - das könnten gern noch mehr werden.

Website der Initiative