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Hochwasser-Bilanz: Mehr als 27 000 Anträge bewilligt

Drei Jahre nach der Flut sind die Hilfsanträge praktisch alle abgearbeitet. Doch viele Großprojekte vor Ort laufen noch.

12.07.2016, 15:44

Magdeburg (dpa/sa) - Drei Jahre nach dem Elbehochwasser sind in Sachsen-Anhalt mehr als 27 000 Anträge auf Fluthilfe bewilligt worden. Das zugesagte Volumen betrage rund 1,6 Milliarden Euro, erklärte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag bei Vorlage der vorläufigen Schlussbilanz in Magdeburg. Gut 3000 Anträge wurden abgelehnt. Die Frist für die Entscheidung über die Anträge war Ende Juni abgelaufen.

Der Gesamtschaden könnte letztlich bei rund 2,8 Milliarden Euro liegen, weil auch Versicherungen und Spenden genutzt wurden und an der Infrastruktur des Landes weitere Schäden entstanden. Bei dem Hochwasser waren 2013 weite Landstriche unter Wasser gesetzt worden. Häuser, Straßen und Brücken wurden beschädigt, aber auch Äcker, Wälder und Werkshallen standen unter Wasser. Für die einzelnen Bereiche gab es jeweils Hilfsprogramme, teils wurden aber nur 80 Prozent der Schäden übernommen.

Haseloff appellierte an die Bevölkerung, für einen ausreichenden Versicherungsschutz zu sorgen. Ein Hilfspaket wie 2013 - als Bund und Länder gemeinsam ein Paket von bis zu acht Milliarden Euro schnürten - sei bei einer erneuten Flut nicht mehr zu erwarten. Für ausreichenden Versicherungsschutz im Fall von Naturkatastrophen zu sorgen, ist auch ein Gebot der Fairness gegenüber allen, die bereits vorgesorgt haben, erklärte Haseloff.

Von den bewilligten Hilfsgeldern sind bislang lediglich 646 Millionen Euro tatsächlich ausgezahlt worden. Dies liege daran, dass vor allem bei Großprojekten wie Deichbauten die Umsetzung der Maßnahmen noch andauerten. Vergleichsweise kleinere Schäden etwa bei Privaten oder bei Bauern seien dagegen zum großen Teil ausgezahlt.

Aus dem Hilfspaket von Bund und Ländern sowie einem damals von der EU aufgelegten Paket stehen Sachsen-Anhalt insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Haseloff geht davon aus, dass dieses Volumen auch komplett in Anspruch genommen wird. Die genaue Höhe der jeweiligen Schäden wird erst in einigen Jahren berechenbar sein, weil die Bauleistungen erst kurz vor Umsetzung ausgezahlt werden und die Preise für die Projekte noch steigen können.