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Viele Zugausfälle bei Abellio wegen Personalengpässen

08.07.2017, 13:53

Halle (dpa) - Personalengpässe und Streckenstörungen haben beim privaten Bahnunternehmen Abellio im Juni zu überdurchschnittlich vielen Zugausfällen im Süden Sachsen-Anhalts und in Thüringen geführt. Insgesamt sind 180 von mehr als 5600 Fahrten ausgefallen, berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung" (Samstag) unter Berufung auf Zahlen der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa). Das entspreche einem Anteil von 3,2 Prozent.

Vor allem zwischen dem 23. und dem 27. Juni hatte Abellio massive Probleme, wie Unternehmenssprecher Matthias Neumann bestätigte. Dabei seien die knappe Personaldecke der Haupturlaubszeit, zusätzliche Krankmeldungen und verschiedene Störungen auf den Strecken zusammengekommen. So hätten Unwetterschäden und neue Baustellen mitunter zu so großen Verspätungen geführt, dass Lokführer für die nächste Schicht im Dienstplan ausfielen, um die Ruhezeiten einzuhalten.

Laut Abellio-Sprecher soll sich die Häufung von Ausfällen im Sommer nicht wiederholen. Das Unternehmen habe bereits auf die knappe Personaldecke reagiert und eine Ausbildung mit 15 künftigen Lokführern um ein Jahr vorgezogen. Die neuen Kollegen sollen zum Jahresende starten können.

Abellio ist eine Tochter der niederländischen Staatsbahn. Sie fährt auf dem Saale-Thüringen-Südharz-Netz und übernimmt Ende nächsten Jahres auch alle Strecken in Sachsen-Anhalt, die nicht elektrifiziert sind. Laut Nasa ist das etwa ein Drittel des gesamten Schienen-Nahverkehrsnetzes im Land.

MZ-Bericht zu den Zugausfällen