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1. FC Magdeburg Das Warten geht weiter

Der FCM hat auch im zehnten Anlauf den ersten Auswärtssieg in der 3. Liga verpasst, holt aber bei den Würzburger Kickers einen Punkt.

06.12.2015, 23:01

Magdeburg l Dass die Würzburger Kickers sich das Unentschieden im Duell der Aufsteiger mehr als verdient hatten, dazu gab es keine zwei Meinungen. „Unter dem Strich hat Würzburg in der zweiten Halbzeit viel mehr investiert und viele Chancen gehabt. Wir sind vor dem 1:1 schon ein paar Mal von der Schippe gesprungen“, resümierte FCM-Kapitän Marius Sowislo die gerechte Punkteteilung vor 5672 Zuschauern in der Flyeralarm-Arena.

Die Umstände zum 1:1 waren aber aus Magdeburger Sicht mehr als ärgerlich. Nach dem elften Saisontor von Christian Beck per Kopf (42. Minute) führte der Gast lange mit 1:0 und steuerte den ersten Dreier auf des Gegners Platz an. Dann kam die 88. Minute: Die FCM-Abwehr bekam einen langen Freistoß nicht unter Kontrolle, Royal-Dominique Fennell traf aus 16 Metern zum 1:1. Besonders bitter: Dem Ausgleich ging ein klares Handspiel von Christopher Bieber voraus, wie später die TV-Bilder belegten.

Nach dem späten Gegentor bei der SGS Großaspach (0:1) sowie dem späten Ausgleich beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart II schenkte der FCM erneut wertvolle Punkte ab. „Das tut weh. Einige sind schon ziemlich geknickt“, sagte Trainer Jens Härtel nach einem Blick in die Gesichter seiner Spieler. „Wir haben in den letzten drei Spielen fünf Punkte liegengelassen. Wenn mehr drin ist, muss man das mitnehmen.“

Härtel stellte in Würzburg seine Mannschaft wie gewohnt um, Lars Fuchs und Jan Löhmannsröben rückten nach überstandener Krankheit für Steffen Puttkammer und den gesperrten Niklas Brandt in die Startelf. Fuchs war es auch, der nach recht ausgeglichener erster Hälfte kurz nach Wiederbeginn nach einem Konter über Beck das 2:0 (49.) und die mögliche Vorentscheidung auf dem Fuß hatte. Danach riss der Faden beim FCM völlig, und die Kickers kamen vor allem über ihre rechte Seite durch Jabiri (57., 58) und Daghfous (57., 62.) zu mehreren Großchancen, bei denen Torwart Jan Glinker die Führung festhielt. Nach vorne lief beim FCM fast nichts mehr, immerhin konnte die Mannschaft das Spiel später wieder beruhigen. Dann kam die verhängnisvolle 88. Minute mit dem 1:1, mit dem das Warten auf den Auswärtssieg weitergeht.

„Klar, wir wollten drei Punkte mitnehmen. Wir hatten in der zweiten Halbzeit aber keine Entlastung mehr, die Bälle wurden zu schnell abgegeben“, sagte Kapitän Sowislo. Ähnlich fiel Härtels Analyse aus: „Wir haben ohne Not unheimlich viele Standards fabriziert. In der zweiten Halbzeit hatten wir Probleme, uns zu wehren und zu lösen. Aber vielleicht ist der Punkt am Ende noch etwas wert.“ Torschütze Christian Beck sah nach erster Enttäuschung ebenfalls das Positive: „Wir haben eine überragende Punktzahl für die Hinrunde geholt. Die hätten wir mit einem Dreier vergolden können.“