Fußball Der FCM rotiert sich nach oben
Neun Punkte aus der jüngsten englischen Woche sind auch das Ergebnis einer erfolgreichen Rotation beim Drittligisten 1. FC Magdeburg.
Magdeburg l „Never change a winning team“ – verändere niemals eine siegreiche Mannschaft. Diesem Motto folgen Woche für Woche viele Fußballtrainer. Nicht so Jens Härtel vom FCM, der auch nach erfolgreichen Spielen häufig wechselt und die Elbestädter damit in dieser Saison langsam nach oben rotiert hat. Nach drei Siegen in der englischen Woche kletterte der Club von Abstiegsrang 18 auf Platz zehn.
Möglich wurde das, weil die Elbestädter in der Breite sehr gut aufgestellt sind. Härtel steht ein 25er Kader von fast gleichwertigen Spielern zur Verfügung, so dass immer wieder gewechselt und die Gefahr in Grenzen gehalten werden kann, dass der Substanzverlust zu groß wird und Akteure in ein Loch fallen. Gleichzeitig schürt der Fußball-Lehrer damit natürlich den Konkurrenzkampf.
Ein gutes Beispiel für die gelungene Rotation ist Tarek Chahed. Der 20-Jährige würde am liebsten jedes Match 90 Minuten lang durchspielen, doch das passierte erst zweimal (gegen Paderborn und in Wiesbaden). Er wird von Härtel langsam aufgebaut: „Tarek ist noch lange kein fertiger Profi, aber er macht gute Fortschritte. Allein die Wege, die er geht, sind enorm.“ Dass das Eigengewächs noch abgezockter beim Verwerten von Torchancen werden muss, weiß er selbst. Dass er diesbezüglich aber schon allemal auf sich aufmerksam gemacht hat, wurde zuletzt beim Treffer zum 2:0 gegen Werder Bremen II deutlich.
Auch Manuel Farrona-Pulido, bislang in allen neun Begegnungen dabei, hätte gerne mehr Spielanteile, stand bislang aber nur dreimal über die volle Distanz auf dem Platz. Zuletzt bekam „Dauerbrenner“ Christopher Handke eine Pause.
Nachdem knapp ein Viertel der Saison absolviert ist, können sich Christian Beck und Nils Butzen als „heimliche Gewinner“ fühlen, erhielten der Torjäger und der Rechtsverteidiger doch mit 800 bzw. 799 von 810 möglichen Minuten die längsten Einsatzzeiten.
Maik Franz, Assistent der Geschäftsführung, sagte zu diesem eingeschlagenen Weg: „Er ist ja nicht neu, sondern schon in den letzten Jahren sichtbar geworden. Wir sind aufgestiegen, souverän dringeblieben und jetzt gut dabei.“ Und: „Durch unsere unterschiedlichen Systeme und Überraschungen bei der Aufstellung sind wir weniger ausrechenbar. Diese Stärke ist mittlerweile zu einem Markenzeichen des FCM geworden.“
Zugleich hält der Club stets Ausschau nach weiteren Verstärkungen. So soll laut Franz der zuletzt getestete Yannick Cortie am Dienstag erneut zum Probetraining erscheinen und voraussichtlich auch am 6. Oktober im Freundschaftsspiel gegen den HSV zum Einsatz kommen.
