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Handball SCM zurück im Liga-Alltag

Nach der strapaziösen, aber erfolgreichen Europa-Cup-Tour konzentriert sich der SC Magdeburg auf das Heimspiel gegen Aufsteiger Erlangen.

Von Janette Beck 29.11.2016, 00:01

Magdeburg l Mit der Rückkehr der offiziell 22-köpfigen SCM-Delegation am Sonntagmittag aus Nasice, wo der Club das Erreichen der Gruppenphase mit einem 30:27-Erfolg sichergestellt hatte, war das erste Kapitel des neu in Angriff genommenen „Masterplan 2017“ erfolgreich abgehakt. Doch bei dem einen oder anderen Spieler machte sich bereits Vorfreude auf die im Februar und März anstehenden Gruppenspiele breit. Torhüter Jannick Green meinte: „Es ist immer wieder etwas Besonderes, international unterwegs zu sein. Solche Reisen sind zwar sehr anstrengend mit viel Reisestress, Nachtfahrten mit dem Bus und wenig Schlaf. Aber mir machen sie einfach Spaß.“
Und so fiebert der dänische Olympiasieger bereits der Gruppen-Auslosung am Donnerstag entgegen: „Ich bin froh, dass wir weiter im Rennen sind und gespannt, wer uns diesmal zugelost wird. Man sieht was von der Welt, lernt neue Länder kennen, spielt gegen unbekannte Gegner in ungewöhnlichen, kleinen Hallen. Das alles bringt einfach Abwechslung vom Bundesliga-Alltag. Und deswegen mögen wir Spieler den Europacup und wollen unbedingt dort spielen.“
Es gibt aber noch einen weiteren Beweggrund für das gestiegene Interesse des SCM am EHF-Cup: Nachdem der Titelverteidiger im DHB-Pokal bereits ausgeschieden ist und in der Liga der Angriff auf das Spitzentrio nach der durchwachsenen Hinrunde wohl oder übel in die nächste Spielzeit vertagt werden muss, liegt der Fokus auf dem europäischen Wettbewerb.
Allerdings gehen die Ziele nach dem Erreichen des ersten Etappenziels über das „Weiter-dabei-Sein“ weit hinaus: SCM-Manager Marc Schmedt hatte noch in Kroatien verkündet, dass der SCM gerne das Final Four nach Magdeburg holen will. Und so reist der Geschäftsführer am Donnerstag höchstpersönlich nach Wien. Dort will er nicht nur vor Ort ab 11 Uhr die Auslosung der vier Gruppen verfolgen („Es gibt keine Wunschgegner, wir müssen nehmen was kommt.“), sondern in der „Schaltzentrale“ der EHF auch offiziell die Ambitionen des dreifachen EHF-Cup-Siegers (1999, 2001, 2007) anmelden, die Finalrunde Mitte Mai 2017 ausrichten zu wollen.
Doch das ist wohlklingende Zukunftsmusik, in der Gegenwart muss der SCM gehörig aufpassen, dass ihm in der Liga nach dem letzten Heimdebakel gegen Hannover nicht noch einmal der Marsch geblasen wird. „Erlangen ist kein typisches Aufsteiger-Team“, warnt Green davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Das ist eine gute Truppe mit vielen gestandenen Erstliga-Spielern wie zum Beispiel ,Hassan‘ (Ex-Magdeburger Michael Haas/d. Red.).“ Dennoch gäbe es nichts an der Zielstellung für das Heimspiel zu deuteln: „Ganz einfach: Wir müssen gewinnen! Punkt.“
An dieser Marschrichtung ändert auch nicht, dass die Magdeburger nach der Partie in Nasice zwei Verletzte zu beklagen hatten. Sah es bei Nemanja Zelenovic (Nasenbein gebrochen), aber vor allem bei Dario Quenstedt (linkes Knie verdreht) zunächst gar nicht gut aus, hatte sich das Blatt nach den ersten Untersuchungen am Montagnachmittag gewendet. Beim Keeper gab es erst einmal eine Entwarnung. „Der Außenmeniskus hat einen kleinen Riss. Dieser wird nun mit Eigenbluttherapie behandelt. Ich kann spielen und auch trainieren“, verkündete Quenstedt, dem die Kniescheibe herausgesprungen war, selbst die guten Nachrichten. Er hoffe, der Mannschaft am Freitag wieder helfen zu können.
Das will auch Zelenovic unbedingt. Bei dem Rückraumspieler steht allerdings noch die Entscheidung aus, ob die Fraktur des Nasenbeins eventuell doch eine Operation erforderlich macht. Wenn ja, dann wäre wohl mit einem Ausfall des Serben von vier bis sechs Wochen zu rechnen.