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Fußball Ein Bach trifft selten allein

Im Duell der „Unionen“ geht Landesligist Schönebeck mit 2:1 (1:1) über Heyrothsberge als verdienter Sieger vom Platz.

Von Stefan Graf 09.04.2017, 23:01

Schönebeck/Heyrothsberge l Marcus-Antonio Bach könnte sich nach Ansicht seines Trainer Torsten Marks im nächsten Spiel ruhig etwas mehr Zeit lassen mit dem Toreschießen. Diese Forderung ist natürlich mit einem dicken Augenzwinkern zu verstehen. Nicht, dass seine Treffer ohne Bedeutung wären, aber in letzter Zeit sind seine Tore fast schon zu einer Art „Manko“ verfallen. Sobald Bach erfolgreich einnetzt, werfen alle Union-Anhänger einen besorgten Blick auf die Armbanduhr, denn der direkte Treffer des Gegners lässt meist nicht lange auf sich warten. Gegen Calbe (2:2) war das so, ebenso wie gegen Ilsenburg (2:2) und jüngst erlebte dieses Phänomen in Schönebeck (1:1) seine Auswärtspremiere. Bachs 1:0-Führung (42.) hielt wie schon in eben genannten Partien nur zwei Minuten und prompt folgte der Ausgleich durch Philipp Glage (43.).

Zuvor agierten beide Mannschaften mit größter Sicherheit und ließen spektakuläre Momente vermissen. Heyrothsberge sorgte Mitte der ersten Hälfte durch zwei Konterangriffe für Torgefahr. Zu oft versäumten es die Unioner aus dem Jerichower Land allerdings Schüsse aufs gegnerische Tor abzugeben. „Hier hätte ich mir mehr Mut zum Abschluss gewünscht“, so Torsten Marks, Trainer des SV Union Heyrothsberge. Kämpferisch stimmte dafür die Einstellung. Die Gäste waren gewillt, wichtige Laufwege zu absolvieren und verhinderten so, dass der Gastgeber zur Gefahr wurde.

Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen. „Uns war in der Kabine klar, dass eine Steigerung vonnöten war, um hier noch Zähler mitzunehmen.“ Das sollte sich in Halbzeit zwei bestätigen. Schönebeck wurde stärker und steigerte sich. Nach rund zehn gespielten Minuten hatte der Gast großes Glück. Zweimal musste die Heyrothsberger Hintermannschaft in letzter Sekunde eingreifen und den Ball von der Linie klären. Es wurde von Minute zu Minute schwerer, die Elf von Mario Katte fern vom eigenen Kasten zu halten. In der Schlussphase verlor der Schiedsrichter nach Meinung von Torsten Marks allerdings etwas seine Linie. „Das Foul an Christian Kloska nach einer Ecke hätte geahndet werden müssen.“

Marks kritisierte nicht ohne Grund. Kurz darauf gab es statt Freistoß für Heyrothsberge, Freistoß für Schönebeck. Da die Mauer des Tabellenzwölften nicht an Ort und Stelle blieb, sondern auseinanderriss, fand der Ball eine Lücke und landete in den Maschen. „Ein im wahrsten Sinne des Wortes beschissenes Tor“, brachte es Marks auf den Punkt. „Wir haben dann noch einmal alles probiert, doch es hat nicht zum Ausgleich gereicht.“

Aufgrund der besseren Chancen der Gastgeber im zweiten Durchgang ist der knappe Sieg dennoch verdient. Das musste schließlich auch Bach einsehen, der in der 83. Minute durch Andreas Wawilow ersetzt wurde. Vielleicht sollte dieser Wechsel am nächsten Spieltag gegen Förderstedt in umgekehrter Reihenfolge stattfinden. Dann ist zumindest die Chance deutlich geringer, dass der Gegner Marcus-Antonio Bachs Tor in kürzester Zeit egalisieren kann.

Heyrothsberge: Biegelmeier – Peukert, Bach (83., Wawilow), Krümling, Voelckel, C. Kloska, Rieche (70., Schumburg), Zimmermann, Pinno, Stridde

Schönebeck: Pingel – Neugebauer (79., Irmscher), Schäfer, Klepel, Braunert, Kühn, Herzog (86., Schliemann), Glage (93., Soethe), Rhode, Garmann, Rasche

Tore: 0:1 Marcus-Antonio Bach (41.), 1:1 Philipp Glage (43.), 2:1 Mathias Rode; SR: Michael Müller, Lukas Müller, Justin Miemel; ZS: 128