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Kraftsport Gardelegener mit Rekorden und Titeln

In Frauenau haben die Deutschen Meisterschaften im Powerlifting stattgefunden.

Von Thomas Koepke 26.04.2017, 10:00

Frauenau l Sehr erfolgreich - genauer gesagt mit drei Titeln und einem neuen Deutschen Rekord - kehrten die Gardelegener Kraftsportler Lars Stöwesandt, Michael Lauenstein und Fabian Prochorowsky (alle ESV Lok Stendal) von den diesjährigen Deutschen Meisterschaften im Powerlifting aus Frauenau in die Heimat zurück.

Die sportlich wohl wertvollste Leistung erbrachte dabei Lars Stöwesandt in der Gewichtsklasse bis 110 Kilogramm der Aktiven (RAW-Klasse). Der Dreikampf begann für Stöwesandt erst gegen 19 Uhr. „So lange fokussiert zu bleiben, ist sehr schwierig. Aber das war ja für alle Teilnehmer gleich“, berichtete Stöwesandt. Auseinandersetzen musste er sich - und auch Fabian Prochorowsky - mit neun weiteren Athleten. Stöwesandt stieg gut und sicher in den Wettkampf ein, startete mit 240 Kilogramm in der Kniebeuge, ließ 255 im zweiten Durchgang folgen und schaffte schlussendlich sogar noch 262,5 im dritten Versuch. „Da die Konkurrenz mit gültigen 300 und 270 Kilogramm zu enteilen drohte, musste ich die 262,5 unbedingt schaffen, um meine Titelchance zu wahren“, so der Ackendorfer.

Mit seinen 205 Kilogramm im Bankdrücken aus dem dritten Versuch, schob sich Stöwesandt schon knapp an seinen Konkurrenten vorbei. „Mehr war aber auch nicht drin, von daher bin ich mit den 205 Kilogramm sehr zufrieden“.

Nun folgte mit dem Kreuzheben Stöwesandts Schokoladendisziplin, und hier sollte er so richtig „einen raushauen“. Er stieg mit gültigen 290 Kilogramm ein, bekam den zweiten Versuch mit unglaublichen 301 Kilogramm aber ungültig gewertet. „Der Versuch war den drei Wettkampfrichtern nicht flüssig genug in der Aufwärtsbewegung. Wie diese Last um diese Uhrzeit noch flüssig kommen sollen, ist mir schon ein kleines Rätsel“, so der Modellathlet.

Im dritten Versuch ging er aber aufs Ganze. Er ließ mit 301,5 Kilogramm einen neuen Deutschen Rekord auflegen. Diesmal waren alle drei Kampfrichter zufrieden, und der Versuch war gültig. „Danach war ich einfach nur glücklich und zufrieden, weil das nicht nur den Deutschen Rekord bedeutete, sondern gleichzeitig auch den Deutschen Meistertitel“. Den holte sich Stöwesandt mit der Gesamtlast von 769,0 Kilogramm. Ein Dank geht an dieser Stelle an die beiden Betreuer Michael Lauenstein und Fabian Prochorowsky.

Einen rabenschwarzen Tag in der gleichen Gruppe erwischte dagegen Prochorowsky selbst. Die Anfangslast in der Kniebeuge von 200 Kilogramm war für ihn - trotz guter Trainingsleistungen - an diesem Abend zu schwer. Alle drei Versuche waren leider ungültig. Damit war für ihn der Wettkampf gelaufen, und er wurde disqualifiziert. Gerade, wenn man sich so nah an seine Leistungsgrenzen herantestet, ist die Tagesform sehr entscheidend. „Ich will keine Ausreden erfinden. Es hat einfach nicht gereicht an diesem Tag. Ich habe es einfach nicht geschafft. Wettkampf ist eben Wettkampf und kein Training“, so ein sehr enttäuschter Fabian Prochorowsky.

„Endlich bin ich Deutscher Meister“, so das knappe aber völlig zutreffende Statement des dritten Gardelegener Starters. Bereits am Freitag war Michael Lauenstein sehr erfolgreich. Mit zwei Deutschen Meistertiteln im Bankdrücken und im Kreuzheben erfüllte er sich in der Masterklasse I einen lang ersehnten Traum.

Zunächst stand das Bankdrücken an. Die 190 Kilogramm im ersten Versuch gelangen locker und gaben Sicherheit. „Im zweiten Versuch haben wir dann auf 197,5 gesteigert, die jedoch durch Konzentrationsschwächen leider ungültig waren“, so Lauenstein. Die Kraft war aber da. im Schlussversuch war die Luft dann raus bei ihm.

Es folgte das Kreuzheben. Mit 260 Kilogramm zum Auftakt ging er nach den beiden Fehlversuchen im Bankdrücken zunächst auf Nummer sicher. Mit dem zweiten Versuch und 270 Kilogramm sicherte er sich bereits den Titel. Im dritten Versuch ließ er dann den neuen Deutschen Rekord von 276 Kilogramm auflegen, aber die waren für ihn leider noch zu schwer. Lauenstein hat die Last nur bis zu den Knien zur Hochstrecke gebracht. Allerdings sind die 270 Kilogramm eine sagenhafte Steigerung von 20 Kilogramm im Gegensatz zum letzten Jahr.