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Fußball SVG feiert Punkt wie Sieg

Das Landesklasse-Derby zwischen Germania Güsen und Blau-Weiß Niegripp bot allerbeste Unterhaltung.

Von Björn Richter 26.09.2016, 01:01

Güsen/Niegripp l Während die Gastgeber mit dem 3:3 (2:1)-Unentschieden gut leben konnten, waren die Blau-Weißen über die Ausbeute „not amused“. Die ganze halsbrecherische Fahrt der Güsener Gefühls-Achterbahn ließ sich problemlos auf jene 180 Sekunden zwischen der 51. und 53. Minute reduzieren: Nach einem langen Ball auf Julian Schmidt umkurvte dieser Niegripps Keeper Chris Klein, scheiterte am Pfosten, wo allerdings schon Fritz Golz wartete und mit seinem zweiten Treffer des Tages das zwischenzeitliche 3:1 besorgte. Unmittelbar nach dem Anstoß der Gäste fühlte sich auf der Gegenseite niemand so recht für André Wittpahl zuständig. Der Niegripper Flügelflitzer stand schließlich nach seiner Einwechslung erst zehn Minuten auf dem Platz. So fiel die Vorarbeit für Justin Schaffraths Anschlusstreffer relativ mühelos aus.

Als der Blau-Weiß-Stürmer nach 69 Minuten einen Abpraller zum Ausgleich verwertete, hätte man erwartet, dass der Favorit nun ernst machen und dem Spiel die endgültige Wende verleihen würde. Tat er aber nicht. Auch hätte man vermuten können, dass sich die Güsener nach zweimaliger Führung – 120 Sekunden lang sogar mit zwei Toren Differenz – irgendwie um den Lohn gebracht fühlten. Taten sie aber nicht. „Ein Unentschieden hätten wir vorher unterschrieben und wir können auch im Nachhinein damit sehr gut leben. Bedenkt man, dass die Hälfte unserer Spieler vom Sonnabend eigentlich in der zweiten Mannschaft aktiv sind, blieb uns gar nichts anderes übrig als den Punkt wie einen Sieg zu feiern“, zeigte sich Teammanager Mathias Tesch euphorisch.

Spielerisch war der Favorit vom Alten Kanal natürlich klar tonangebend. Allzu oft haderte er aber mit sich selbst oder mit Schiedsrichtergespann um Stefanie Wenslau (Gladau). So brodelte es bereits nach einer guten Minute mächtig bei den Blau-Weißen. Klein hatte beim Herauslaufen Ball und Gegner gespielt, zum Unmut der Gäste fiel die Entscheidung auf Strafstoß, den Tobias Pohl zum frühen Güsener 1:0 verwandelte.

Zwar stellte Steven Plünnecke nach knapp einer Viertelstunde die Uhren mit dem 1:1-Ausgleich wieder auf Null (13.), doch trotz des Treffers und spielerischen Übergewichts schien es, als könnten die Gastgeber ihren Gegner mit ihrer Taktik entnerven. So ließ der SVG seinen Kontrahenten bis zur Mittellinie gewähren, attackierte erst in der eigenen Hälfte und fuhr selbst gelegentliche Konter, die sich zu Nadelstichen entwickelten. Ein solcher führte auch zum 2:1, nachdem Golz erstmals ungeahnten Torjägerinstinkt bewies und einen zweiten Ball im Tor unterbrachte (25.).

Nachdem die Partie gegen Ende wieder Fahrt aufgenommen hatte, drängte die SG auf den Siegtreffer. „Da hat man die Qualität der Niegripper dann ganz klar gesehen“, lobte Tesch, dessen Team aufgrund einer starken kämpferischen Leistung einen keineswegs unverdienten Zähler bei sich behielt.

Nach dem 3:1 der Vorwoche in Groß Santersleben feierte der personell arg gebeutelte SVG also das zweite Erfolgserlebnis der Saison in Serie – mehr als nur ein Silberstreif, wie Tesch findet: „Es war ein mega Spiel, das uns jetzt hoffentlich auch weiter Schub für die anstehenden Aufgaben gibt. Wir sind schlecht in die Saison gestartet, aber jetzt, da in den nächsten Wochen auch die Verletzten nach und nach zurückkehren, sind wir hoffentlich bald wieder obenauf.“

Güsen: Dietert – Maeße, Buchheim, Krüger (71. Huth), Heinrich, Linnecke, Pohl, M. Golz, F. Golz, F. Lamprecht (90. Diekmann), Schmidt (77. Carlos)

Niegripp: Klein – H. Schäfer, Hoppe, Müller, Plünnecke, Zeuch, B. Schlüter (46. Witpahl), B. Schäfer (46. Westhause), Lindenblatt, M. Schlüter, Schaffrath

Tore: 1:0 Tobias Pohl (2., FE), 1:1 Steven Plünnecke (13.), 2:1, 3:1 Fritz Golz (25., 51.), 3:2, 3:3 Justin Schaffrath (53., 69.); SR: Stefanie Wenslau (Gladau), Stefan Dehmel, Dirk Wiesener; ZS: 55